Erst 16 Hinweise So läuft die weltweite Fahndung nach Doppelmörder Norman Franz

Düsseldorf/Dortmund · Gut zwei Wochen nach dem Start der weltweiten Öffentlichkeitsfahndung nach dem mutmaßlichen fünffachen Mörder Norman Franz sind erst 16 Hinweise auf ihn eingegangen. Und diese seien von unterschiedlicher Qualität, sagt das Landeskriminalamt (LKA) Düsseldorf.

 Fahndungs-Foto des Bundeskriminalamts nach dem flüchtigen Norman Volker Franz.

Fahndungs-Foto des Bundeskriminalamts nach dem flüchtigen Norman Volker Franz.

Foto: dpa/Bundeskriminalamt

Alle Hinweise und Spuren seien aber noch in der Bewertung und könnten noch nicht abschließend beurteilt werden, heißt es beim LKA in Düsseldorf. Sie konzentrierten sich nicht auf bestimmte Länder oder Regionen.

Franz zählt zu den meistgesuchten und gefährlichsten Verbrechern Deutschlands. Wegen Doppelmordes war er zu lebenslanger Haft verurteilt worden: 1995 hatte er an einem Golfplatz in Dortmund eine Handgranate in ein Auto geworfen. Zwei Menschen starben. Hintergrund war ein Kampf rivalisierender Verbrecherbanden. 1996 wurde er dafür vom Landgericht Dortmund rechtskräftig schuldig gesprochen.

Am 11. März 1997 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis in Hagen. Er sägte ein Gitter durch und türmte mit einer selbstgebauten Leiter. Noch in dem Jahr soll er in Weimar und in Halle bei Raubüberfällen drei Geldboten erschossen haben.

Danach hatte er sich mit seiner Frau nach Portugal abgesetzt. 1998 war er in Albufeira in Portugal gefasst worden, wo er zusammen mit seiner Frau und seinem Kind gelebt hatte. Doch noch vor der geplanten Auslieferung an die deutschen Behörden gelang ihm erneut die Flucht. Wieder konnte er die Fenstergitter seiner Zelle durchsägen, sich diesmal mit einem Bettlaken abseilen und dann vier Mauern überwinden.

„Er wurde schon als Rucksacktourist in Indien gesichtet und mehrfach in Südamerika“, hatte ein Zielfahnder berichtet. Der inzwischen 51-jährige Franz spricht Deutsch, Englisch und Portugiesisch. Das aktuellste Foto von ihm ist 23 Jahre alt.

Die Ermittler setzen auf seine auffällig hohe Stimme, von der im Internet eine Probe aus einem abgehörten Telefonat bereit steht. Interpol und Europol fahnden nach dem Mörder. Europol nahm Franz auf seiner Webseite der meistgesuchten Verbrecher Europas auf („Europes most wanted“). Für Hinweise zu seiner Ergreifung gibt es 25.000 Euro Belohnung.

(dtm/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort