Remscheid DOC - Appell an Düsseldorf

Remscheid · Der Rat der Stadt Remscheid will am Montag eine Resolution an den Regionalrat verabschieden. Sie soll die Politiker davon überzeugen, dass ein Outlet-Center der Stadt im Strukturwandel mehr hilft als schadet.

 Am 16. Oktober des vorigen Jahres hat sich eine breite Mehrheit der Remscheider Bürger für ein DOC in Lüttringhausen ausgesprochen. Regierungspräsidentin Anne Lütkes ist dagegen.

Am 16. Oktober des vorigen Jahres hat sich eine breite Mehrheit der Remscheider Bürger für ein DOC in Lüttringhausen ausgesprochen. Regierungspräsidentin Anne Lütkes ist dagegen.

Foto: Kannegießer (Archiv)

Der Rat der Stadt Remscheid will am Montag eine Resolution beschließen, die an die Mitglieder des Regionalrates Düsseldorf adressiert ist. Sie soll die Politiker dazu bewegen, dem Planverfahren zum Designer Outlet-Center (DOC) eine Chance zu geben, indem sie es "objektiv behandeln". Das geht aus einem Entwurf hervor, den die Stadtverwaltung am Montag dem Rat zum Beschluss vorlegt.

In einer Stellungnahme vom 27. August hatte die Düsseldorfer Bezirksregierung ihre ablehnende Haltung gegenüber dem DOC bekräftigt. Am 20. September entscheidet als erste Instanz der Regionalrat über das Thema. Ihm gehören 28 Politiker an. Einziges stimmberechtigtes Mitglied aus Remscheid ist York Edelhoff (SPD). Zu den Mitgliedern der Reserveliste gehört zudem der Remscheider Hans Lothar Schiffer (FDP).

Ans Bürgervotum gebunden

In dem Appell an die Mitglieder des Regionalrates verweist Remscheid auf das Votum der Bürgerbefragung vom Oktober vergangenen Jahres, an dem sich 76,5 Prozent von 33 703 Bürgern für die Ansiedlung eines Outlet-Centers in Remscheid ausgesprochen hatten. Diesem "eindeutigen Votum" fühle man sich verpflichtet. Das DOC sei eine "einzigartige Chance für unsere Stadt", die sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel befinde. So seien in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 7500 Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe verloren gegangen. Ein DOC könne dazu beitragen, die Wirtschaftsstruktur zu verbessern und die Wertschöpfung zu erhalten.

Die Forderung der Bezirksregierung, die Flächen an der Blume als Gewerbegebiet vorzuhalten, könne nicht erfüllt werden, heißt es weiter. Die privaten Eigentümer seien zu einem Verkauf ihrer Flächen für ein Gewerbegebiet nicht bereit gewesen. Erst dem gegenwärtigen Investor sei es gelungen, Optionsverträge abzuschließen. "Erst dadurch ergibt sich eine Chance für die Umsetzung eines Projektes." Darüber hinaus habe Remscheid das Recht auf kommunale Selbstverwaltung, das mit einer Ablehnung aus Düsseldorf beschnitten würde.

Zugleich sei es an der Zeit, dem Bergischen Land gleiche Chancen zuzugestehen wie dem Ruhrgebiet, heißt es mit Hinweis auf das CentrO in Oberhausen und eines weiteren geplanten Outlet-Centers in Duisburg. Vor dem Hintergrund dieser Projekte "muss eine Chancengleichheit auch für die Stadt Remscheid erreicht werden", heißt es.

(RP/ac)
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