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Umstrittener Islam-Dachverband Ditib sieht sich als „Zielscheibe“ und plant Neustart

Köln · Der Islam-Dachverband Ditib will nach lang anhaltender Kritik einen Neustart angehen, seine Arbeit und Struktur aber nicht „abrupt“ ändern. Die Ditib sei zur „Zielscheibe“ geworden und es habe viele „unberechtigte Angriffe“ gegeben.

 Die Moschee der Ditib in Köln.

Die Moschee der Ditib in Köln.

Foto: dpa/Oliver Berg

Das sagte der neue Vorsitzende Kazim Türkmen am Mittwoch vor Journalisten in Köln. Er aber auch eigene Versäumnisse ein. „Es ist dringend eine Deeskalation und eine Rückbesinnung auf Sachthemen nötig“, sagte er.

Es brauche Zeit, die Türkisch-Islamische Union als größte Islam-Organisation in Deutschland zu verändern. Und Basis solcher „Prozesse“ sollten „innere Dynamiken“ sein, nicht „Forderungen von außen“, stellte Türkmen klar.

Religionswissenschaftler Volker Beck von der Uni Bochum kritisierte: „Die Ditib versucht ihre Fassade neu zu streichen, hat aber noch nicht mal Farbe mitgebracht“.

Politiker in Bund und Ländern fordern seit 2016 eine Loslösung von der türkischen Regierung und der Religionsbehörde Diyanet in Ankara. Angesprochen auf die Affäre um Imame, die für Ankara gespitzelt haben sollen, betonte Türkmen, man habe dazu schon alle nötigen Informationen gegeben. Es sei damals keine Anklage erhoben worden. „Das Thema ist für die Ditib abgeschlossen.“ Neustart bedeute, sich nun zu konzentrieren auf das Ziel einer Anerkennung als Religionsgemeinschaft und auf Islamischen Religionsunterricht.

(mba/dpa)
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