Von Karussell bis Autokran Die sechs spektakulärsten Diebstähle in NRW

Düsseldorf · Wer Diebstahl hört, denkt meist an kleine Dinge, die sich in Mantel oder Tasche verstecken lassen. Manche Diebe geben sich damit jedoch nicht zufrieden. Wir haben ein Ranking der sechs spektakulärsten Diebstähle in NRW zusammengestellt.

 Dieser riesige Kran wurde von einem Firmengelände in Düsseldorf gestohlen.

Dieser riesige Kran wurde von einem Firmengelände in Düsseldorf gestohlen.

Foto: RP/Polizei Düsseldorf

Platz 6: Der Glitzer-Totenkopf

Jemandem etwas zum Geburtstag schenken zu müssen, der einfach alles hat, kennt jeder. Nicht jeder allerdings käme auf die Idee, einen 1,20 Meter hohen Glitzertotenkopf zu klauen, um das Geburtstagskind glücklich zu machen. Genau das ist jedoch in Düsseldorf passiert und zwar im Januar 2015. Der Riesenschädel wurde nachts von zwei 25-Jährigen aus dem Schaufenster eines Deko-Geschäftes gestohlen.

Ursprünglich hing das Glitzerobjekt in Form eines Totenkopfes als Markenzeichen über der Tanzfläche im Hafen-Club "3001", gegründet vom langjährigen Tote-Hosen-Manager Jochen Hülder. Nach dessen Tod durfte das Unikat im Schaufenster eines Deko-Geschäfts an der Roßstraße weiter funkeln. Entsprechend groß war die Aufregung, als das Stück verschwand. Der verbotenerweise Beschenkte sagte vor Gericht aus: „Ein einzigartiges und unbezahlbares Statussymbol, das genau unter meine Wohnzimmerdecke passte.

Platz 5: Ran an das Klohäuschen

"Da schieben drei Personen ein Dixi-Klo auf einem Rollbrett über die Karolinenstraße", sagte der Anwohner, als er der Polizei Oberhausen den Diebstahl eines Toilettenhäuschens meldete. Die Polizei rückte sofort aus, erwischte allerdings nur zwei Personen, nämlich einen 14- und einen 18-Jährigen, die sich mit dem Dixi-Klo abmühten. Die beiden gaben an, die mobile Toilette nur für eine Privatfete am Freitagabend ausleihen zu wollen. Danach hätten sie das Dixi-Klo wieder auf die Baustelle zurückgebracht. Der Polizei reichte das nicht als Entschuldigung. Erst ließen sie die beiden das Häuschen auf die Baustelle zurückschieben, dann folgte eine Anzeige wegen Diebstahls.

Platz 4: Hakle ohne H

Im August 2015 ist dem Hersteller für Toilettenpapier „Hakle“ ein „H“ gestohlen worden. Monatelang prangte deshalb das Wort „akle“ an der Mauer des Firmensitzes in Düsseldorf. Eine Woche nach dem H-Verlust schrieb die Firma eine Belohnung aus. Dem Finder des ein Meter großen Aluminiumbuchstaben winkten 2675 Rollen Toilettenpapier oder 1000 Euro. Die Belohnung entsprach 334 Paketen Toilettenpapier á acht Rollen. Geholfen hat es allerdings nichts. Der Riesenbuchstabe blieb verschollen und der Dieb wurde niemals gefasst. Hakle beteuerte, dass es sich bei dem Diebstahl nicht um einen Werbegag handelte. Für uns reicht der Fall für Platz vier auf der Hitliste.

Platz 3: Auf die Haselnuss gekommen

Was macht man mit 40 Tonnen Haselnüssen? Diese Frage wird wohl auf ewig unbeantwortet bleiben. In Dormagen wurde im November 2015 genau diese Menge Haselnüsse aus einer Lagerhalle der Firma Corylus gestohlen. Damit nicht genug: Um die Ware abzutransportieren nutzten die Diebe zwei Hubwagen der Firma - und ließen diese ebenfalls mitgehen. Allein der Nussschaden belief sich laut Corylus auf 450.000 Euro. Die Diebe waren vermutlich bei einer Nacht- und Nebelaktion mit einem Lastwagen vorgefahren und hatten die Haselnüsse aufgeladen. Die verschwundenen Nüsse waren in unterschiedlichem Verarbeitungszustand gewesen - gehobelt, geröstet, geschält, gehackt. Auch Nusspaste sei entwendet worden. Ausgerechnet in der Hauptsaison für die Firma: kurz vor Weihnachten. Gefasst wurden die Diebe nicht.

Platz 2: Adieu Baukran

Es ist nicht leicht einen 49 Tonnen schweren Autokran zu stehlen, aber möglich. Im Juni 2018 verschwand ein ebensolcher Kran von einem Firmengelände in Düsseldorf Benrath. Wie das möglich war, kann die Polizei bis heute nicht erklären.

Sicher ist nur; dass sich die Täter erst Zugang zum Gelände verschafften, dann das Tor von innen öffneten und mit dem Kran wegfuhren. Seitdem ist das 600.000 Euro teure Gerät verschwunden.

Platz 1: Das Wanderkarussell von Neuss

Zwölf Meter lang, etwa 3,50 Meter hoch und rund 15 Tonnen schwer war der Lastwagen auf dem ein historisches Kettenkarussell aus Neuss geklaut wurde. Das Karussell war zum Abtransport als Anhänger unter einer blauen Plane verpackt worden. Weggebracht wurde es jedoch nicht von den Besitzern, sondern heimlich des nachts von Unbekannt nach Unbekannt. Bis heute hat die Polizei keine Hinweise darauf, wer das historische Fahrgeschäft gestohlen hat. Bekannt ist: Um die Beute zu bewegen, mussten die Diebe mit einem LKW oder einem großen Zugfahrzeug vorfahren. Für uns ganz klar der spektakulärste Diebstahl der vergangenen Jahre in NRW.

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