Düsseldorf Diebe packen 17 teure Räder ein

Düsseldorf · Sie hätten die hochwertigen Trekking-Bikes für 50 Euro auf dem Trödel erworben, beteuern die Verdächtigen. Deshalb ermittelt die Polizei nicht nur wegen Diebstahls, sondern auch wegen Hehlerei gegen die drei Männer.

In diesen Städten werden die meisten Fahrräder geklaut
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Foto: ADFC

Sie hätten die hochwertigen Trekking-Bikes für 50 Euro auf dem Trödel erworben, beteuern die Verdächtigen. Deshalb ermittelt die Polizei nicht nur wegen Diebstahls, sondern auch wegen Hehlerei gegen die drei Männer.

Der Tipp kam per Telefon: Einem aufmerksamen Bürger waren die drei Männer seltsam vorgekommen, die am frühen Mittwochnachmittag in Reisholz einen Lieferwagen mit Fahrrädern beluden. Er informierte die Leitstelle der Polizei, die Zivilfahnder zur angegebenen Adresse schickte. Und auch die wunderten sich über den außergewöhnlichen Fahrradtransport.

Die Ladefläche des Citroën war vollgepackt mit hochwertigen Trekking-Rädern, Verkaufspreis im Laden von 1000 Euro aufwärts. Einige waren zerlegt, die Einzelteile mit Schnüren aneinander gebunden und die so entstandenen Pakete in Bettlaken und andere Tücher gehüllt, um Kratzer und Beschädigungen zu vermeiden. Insgesamt 17 Räder hatten die drei Männer so ins Auto verfrachtet, als die Polizisten auf dem Parkplatz an der Buchenstraße eintrafen.

Man habe die gebrauchten alten Räder günstig gekauft, nur 50 und 60 Euro pro Stück hätten sie auf dem Aachener Platz einem Trödler bezahlt, beteuerte das Trio. Die Schnäppchen vom Trödelmarkt hätten sie im Ausland weiterverkaufen wollen. Den Fahndern aber scheint das wenig glaubhaft: Erstens sind die Räder entweder offensichtlich brandneu oder zumindest so gut wie unbenutzt. Und zweitens hätte jedermann stutzig werden müssen, wenn derart hochwertige Markenräder so billig angeboten werden. "Da muss man ahnen, dass damit etwas nicht stimmen kann", sagt Polizeisprecher Jochen Schütt. Wenn man aber in Kauf nimmt, gestohlene Ware zu erwerben, macht man sich ebenso der Hehlerei schuldig wie der Anbieter. Und deshalb nahmen die Polizisten die drei Männer erst einmal fest.

Es war nicht der erste Polizeikontakt für den 19-jährigen Reisholzer und seine Bekannten, die 31 und 24 Jahre alt sind und in Deutschland keinen festen Wohnsitz haben. Alle drei sind im Zusammenhang mit Eigentumsdelikten schon das ein oder andere Mal aufgefallen. Für die Polizisten ein weiterer Grund, die Räder aus dem Lieferwagen gründlich zu überprüfen. Ergebnis: Mindestens drei waren gestohlen. Das ließ sich anhand der Identifizierungsnummern feststellen.

Fahrräder und Lieferwagen wurden beschlagnahmt, der 19-Jährige nach Hause entlassen. Auch die beiden anderen Männer wurden nach ihrer Vernehmung gestern auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen gegen die drei dauern an. Die Polizei schließt nicht aus, dass sie nicht zum ersten Mal mit einem Lieferwagen voller gestohlener Fahrräder ins Ausland wollten. Ob tatsächlich Händler vom Trödelmarkt in einen solchen Fahrraddiebstahl im großen Stil verwickelt sind oder das Trio andere Quellen hat, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen, heißt es bei der Polizei, die auch prüft, ob die Beschuldigten für weitere Fahrraddiebstähle in Frage kommen.

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