Kunstprojekt im Rahmen der Ruhr 2010 Die Welt hinter Gittern erleben

Das alte Hafthaus in Moers wird mit dem Projekt "Schattenkultur" in ein Gesamtkunstwerk verwandelt. Vom 2. Mai bis 26. September gibt es dort Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekte von nordrheinwestfälischen Gefangenen zu sehen.

 Beim Projekt "Schattenkultur" stellen Häftlinge aus Nordrhein-Westfalen selbstgemachte Kunst, wie

Beim Projekt "Schattenkultur" stellen Häftlinge aus Nordrhein-Westfalen selbstgemachte Kunst, wie

Foto: MoersMarketing GmbH

Das Projekt "Schattenkultur", im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 soll die geheimen Lebensräume "hinter Gittern" für den Besucher erlebbar machen. Die Gefangenen einzelner Vollzugsanstalten zeigen mit selbstgemachter Kunst in Form von Konzerten, Filmreihen, Lesungen und Fotoausstellungen ihr schöpferisches Talent.

 Das alte Hafthaus in Moers ist Veranstaltungsort der Ausstellung.

Das alte Hafthaus in Moers ist Veranstaltungsort der Ausstellung.

Foto: MoersMarketing GmbH

"Schattenwelten" auf vier Etagen

Auf insgesamt vier Etagen im Alten Hafthaus in Moers werden die Besucher durch die verschiedenen "Schattenwelten" geführt. Bei Gruppenanmeldungen ist sogar eine Spezialführung mit ehemaligen Beamten des Alten Hafthauses möglich.

Projektionen, Bilder, Stimmen, Texte, Lichtinstallationen sowie performative Elemente sollen während des Rundgangs ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit vermitteln oder eben mit unerwarteten Einblicken das verstörende Gegenteil erzeugen. Spielerisch und provokativ zugleich werden Fragen über das Mensch-Sein in Freiheit und das Mensch-Sein im Knast aufgeworfen. Die Antworten muss sich der Besucher allerdings selbst geben.

Ziel ist es, anhand der ausgestellten Fragmente Schritt für Schritt die Lebensgeschichten der einzelnen Menschen zu erfahren. Dabei geht es um die Häftlinge selbst, aber auch um die Opfer.

Die vier Etagen des alten Hafthauses sind während der Ausstellung thematisch aufgeteilt. Im Erdgeschoss wird es einen sinnlichen Prolog geben, in der ersten Etage entstehen Traum-Räume, die zweite Etage wird in Herz-Räume umgewandelt und die dritte Etage zeigt Informationsräume. Genaueres wird noch nicht verraten.

Der ehemalige Kirchsaal der Inhaftierten im obersten Stock wird für die Ausstellung zur Geschichte des Strafvollzugs des Landesarchivs NRW und für das begleitende Veranstaltungsprogramm genutzt.

Workshop mit Peter Maffay

Sänger Peter Maffay wird das Kunstprojekt aktiv unterstützen: Geplant ist ein Musik-Workshop mit einer Inhaftierten-Band und Maffay selbst wird mit seinem Team in einer weiteren Justizvollzugsanstalt in der Metropole Ruhr mit Kindern und Familien von Inhaftierten ein "Tabaluga Fest" veranstalten.

Für die künstlerische Umsetzung des Projektes ist Kulturdialog auf Augenhöhe verantwortlich. Das Projektmanagement hat die MoersMarketing GmbH unter der Leitung des Evangelischen Kulturbüros Ruhr 2010 übernommen.

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