Dokumentarfotografie Bilder der preisgekrönten RP-Fotografin Jana Bauch
Die Fotografin und Dokumentarfilmerin Jana Bauch (Foto) wurde vom Museum Folkwang und der Wüstenrot-Stiftung mit einem Förderpreis bedacht. Wir zeigen die Aufnahmen, die zum Ausgangspunkt der Abschlussarbeit wurden, die Jana Bauch an der Hochschule Düsseldorf für ihren Masterstudiengang konzipierte und für die sie ausgezeichnet wurde. Die 29-Jährige hat bei der Rheinischen Post ein journalistisches Fotovolontariat absolviert und ist weiterhin in Teilzeit für unsere Redaktion tätig.
Hambacher Forst - Was bleibt
Aktivisten haben den Hambacher Forst, einen Wald zwischen Aachen und Köln, besetzt und wollen eine Rodung durch den Energiekonzern RWE zu Gunsten des Braunkohleabbaus verhindern. Die Fotografin und Dokumentarfilmerin Jana Bauch hat 2018 die Proteste begleitet.
In Kerpen stehen Mitarbeiter von RWE vor Baumhäusern von Umweltaktivisten.
Es ist eine Fotodokumentation über die Räumungen des Waldes und den Konflikt zwischen Umweltaktivisten, RWE und Polizei.
Ein Aktivist sitzt nach der Bodenräumung im September 2018 erschöpft an einem gefallenem Baum. Seine Arme sind von harter körperlicher Arbeit gezeichnet.
„Ich wollte eine Brücke bauen für ein tieferes Verständnis dieser jungen Leute, die von der Idee einer solidarischen klimagerechten und antikapitalistischen Gesellschaft beseelt sind, und zugleich die Frage aufwerfen: wie wollen wir leben?“, sagt die Preisträgerin.
Die Innenansicht einer von Aktivisten selbstgebauten Hütte, die auf dem Wiesen-Camp im Hambacher Forst steht.
Die Räumung des Hambacher Forstes steht bevor. Vor der Räumung schreiben sich die Aktivisten die Telefonnummer des „Ermittlungsausschusses" auf ihren Arm. Es ist eine von Umweltschützern eingerichtete Hotline, unter der Aktivisten Hilfe erhalten, sollten sie verhaftet werden.
Ein zerstörtes Baumhaus.
Die Polizei löst eine Sitzblockade in „Cosytown“ auf. Der Abgeführte schreit: „Aufhören, mein Handgelenk bricht gleich.“
Von der Jury wurde ihre Arbeit mit der Begründung ausgezeichnet, Jana Bauch dokumentiere „die Protestbewegungen ihrer Generation, der bewusst ist, dass jetzt die letzte Möglichkeit besteht, der scheinbar unausweichlichen Klimakatastrophe entschieden entgegenzutreten. Wir begegnen in ihren Arbeiten jenen jungen Menschen, die bereit sind, für uns und das Überleben unserer Welt, sowie für die Möglichkeit einer gerechteren Welt zu kämpfen“.
Nach der Räumung im September 2018 wurden im Lager „Oaktown“ ein paar Monate später neue Baumhäuser gebaut.
Aktivisten sitzen an einer Feuerstelle im Lager „Winkel“, kochen und spielen Gitarre.
Alle Dörfer bleiben
Eine weitere Fotodokumentation von Jana Bauch beschäftigt sich mit dem deutschlandweiten Bündnis „Alle Dörfer bleiben“. Die Mitglieder setzen sich für den Erhalt der vom Braunkohletagebau bedrohten Dörfer ein.
In der Fotodokumentation werden Bewohnerinnen und Bewohner aus Berverath, Keyenberg und Kuckum porträtiert.
Die Bewohner kämpfen gegen die Zwangsumsiedlung und Zerstörung ihrer Häuser, Kirchen, Acker und Wälder.
Die Bewohner kämpfen gegen die Zwangsumsiedlung ihrer Heimat.
Die Bilder von Jana Bauch sind eindringlich. Die stille Beharrlichkeit der Bewohner lässt den Betrachter nicht los.
Ein Dorf, aus dem das Leben fast schon verschwunden ist, an dem die letzten Bewohner aber festhalten, als wenn sie mit jedem Ziegel verwachsen sind.