51 Menschen starben Deutlich mehr Badetote in NRW als 2014

Bad Nenndorf · Die Zahl der tödlichen Badeunfälle ist in Nordrhein-Westfalen deutlich angestiegen. 51 Menschen ertranken in der gerade zu Ende gegangenen Badesaison - zehn mehr als im Vorjahr. Bundesweit kamen nur in Bayern mit 86 Todesfällen mehr Menschen ums Leben.

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Foto: RPO; Clemens Flach

Das berichtete die der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Montag in Bad Nenndorf (Niedersachsen). Deutschlandweit stieg die Zahl der Badetoten um 17 Prozent auf 374 Menschen - 56 Menschen mehr als im Vorjahreszeitraum. "Das sind leider die Schattenseiten eines schönen Sommers", sagte der Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Hans-Hubert Hatje.

Rund 97 Prozent der Opfer starben in Binnengewässern. An der deutschen Nord- und Ostseeküste gab es bis Ende August elf Badetote.

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Foto: Jasmin

Flüchtlinge sind besondere Risikogruppe

Den DLRG-Zahlen zufolge kamen auch 27 Flüchtlinge bei Badeunfällen in Deutschland ums Leben. Vergleichszahlen aus dem Vorjahr gibt es demnach nicht. Einige Asylsuchende könnten nicht richtig schwimmen, erklärte ein DLRG-Sprecher die relativ hohe Zahl im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Manche hätten zudem keine Erfahrung mit Gewässern, wie sie in Deutschland vorkommen. Die Baderegeln seien in diesem Sommer kurzfristig in mehr als 25 Sprachen übersetzt worden.

In Seen gab es 175 Tote, in Flüssen und Bächen starben 133 Menschen. Ursachen seien oft Selbstüberschätzung, gesundheitliche Vorschädigungen, Leichtsinn und Unkenntnis über mögliche Gefahren.
In Schwimmbädern kam es lediglich zu 10 tödlichen Zwischenfällen. "Die meisten Opfer ertranken in unbewachten Gewässern", sagte Hatje. Die ehrenamtlichen Helfer hätten viel Arbeit gehabt. "Ohne ihren großen Einsatz und ihre schnelle Hilfe wäre die Zahl der Ertrunkenen noch deutlich höher."

Unter den Badetoten waren auch 22 Kinder im Alter bis 15 Jahre. "Dies zeigt deutlich, dass der Schwimmunterricht in den Schulen konsequent durchgeführt werden muss", sagte Hatje. Die Kommunen müssten deshalb Grundschulen einen Zugang zu Bädern ermöglichen. Neun der ertrunkenen Kinder waren unter sechs Jahre alt. Insgesamt ertranken wesentlich mehr Männer (79,68 Prozent) als Frauen. Männer seien risikobereiter und überschätzten öfter ihre eigenen Kräfte, hieß es bei der DLRG.

Die meisten Badetoten gab es mit 86 Opfern in Bayern. Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen (51), Baden-Württemberg (46) und Niedersachsen (38). In ostdeutschen Gewässern gab es 74 Tote.

(dpa)
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