Gedenktafel Stadt Düsseldorf will von RAF ermordeten früheren Treuhandchef Rohwedder ehren

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf möchte den im Jahr 1991 in seiner Düsseldorfer Wohnung von der RAF ermordeten früheren Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder eine Gedenktafel widmen.

 Detlev Karsten Rohwedder, aufgenommen im Juni 1990.

Detlev Karsten Rohwedder, aufgenommen im Juni 1990.

Foto: dpa/Hartmut Reeh

31 Jahre nach der Ermordung von Detlev Karsten Rohwedder soll eine Gedenktafel an den früheren Chef der Deutschen Treuhand erinnern. Nach Informationen unserer Redaktion wird am 1. April, also genau 31 Jahre nach der Tat, eine im Boden eingelassene Gedenktafel vor dem ehemaligen Wohnhaus des Managers auf dem Kaiser-Friedrich-Ring in Düsseldorf-Niederkassel enthüllt. Dort hatte sich auch die Tat ereignet.

Rohwedder wurde am Ostermontag 1991 kurz vor Mitternacht durch ein Fenster im Obergeschoss des Hauses erschossen. Er hatte mit dem Rücken zum Fenster seines Arbeitszimmers im ersten Stock des Hauses gestanden, das nicht mit Panzerglas gesichert war. Der Schütze hatte in einem Schrebergarten am Rheinufer rund 60 Meter entfernt gelauert. Die RAF hat sich zu dem Mord bekannt, bis heute sind die Täter nicht ermittelt.

Zum 30. Jahrestag des Verbrechens im vergangenen Jahr war das öffentliche Interesse an dem Fall erneut aufgeflammt; es erschien auch eine aufwenidge neue Netflix-Dokumentation zu dem Fall. Oberbürgermeister Stephan Keller hatte den 30. Jahrestag zum Anlass genommen, den Angehörigen Rohwedders sein tiefstes Mitgefühl zu übermitteln und über ein „sichtbares Zeichen des Gedenkens in Düsseldorf“ zu sprechen.  Dies wird nun realisiert.

Die Gedenktafel wird folgende Inschrift tragen: „Am 1. April 1991 wurde Detlev Karsten Rohwedder, Präsident der Treuhandanstalt, Manager, Politiker, Familienvater und langjähriger Bürger dieser Stadt, in seinem Wohnhaus Opfer eines feigen Anschlags, der ihn das Leben kostete und bei dem seine Ehefrau Hergard schwer verletzt wurde. Das Mitgefühl der gesamten Stadtgesellschaft gilt den Hinterbliebenen. Unsere Wertschätzung gilt dem Ermordeten und seinem Lebenswerk. Unserer Verantwortung obliegt der fortdauernde Einsatz gegen jedwede Form von Gewalt, Hass und Terror. Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister“.

(RP)
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