Staus, kein Unterricht, Eishalle geschlossen Der Schnee belastet die Region
Schneeschippen, Scheiben kratzen und im Schneckentempo mit dem Auto über verschneite Straßen rutschen. Damit haben Hunderttausende in der Region die letzten Tage verbracht. Auch Montag ist nichts normal auf den Straßen, an den Bahnhöfen und Flughäfen der Region.
A3: Lkw-Unfall sorgt für Vollsperrung
Von Sonntagmittag bis Montagmorgen gab es in NRW allein 600 witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Dabei wurden acht Menschen schwer und 38 leicht verletzt. Für Lkw bestand in vielen Bezirken der Region bis zum Morgen ein Fahrverbot.
Ein verunglückter Lkw, der trotz des Verbots auf der A 3 unterwegs war, sorgte am Morgen für eine Vollsperrung der Autobahn bei Reusrath und Staus bis zu 30 Kilometern im Berufsverkehr. Insgesamt staute sich der Verkehr Montagmorgen auf den NRW-Autobahnen auf rund 250 Kilometern.
Laut Deutschem Wetterdienst wird es am Montag in der Region wenig neuen Schnee geben. Entwarnung gibt es dennoch nicht. Schnee, Matsch und Eis sorgen weiter für glatte Straßen. Erst in der Nacht zu Dienstag soll es erneut schneien und im südlichen Rheinland sogar regnen. Gefriert der Regen, besteht besondere Glatteisgefahr. Lesen Sie hier, wie die Situation in den einelnen Städten ist:
Düsseldorf: In der Landeshauptstadt haben die Schneefälle in der Nacht zu Montag am Morgen kein neues Verkehrschaos ausgelöst. Die Polizei lobt besonnene Autofahrer und und die vielen Verkehrsteilnehmer, die auf Bus und Bahn umgestiegen sind.
Auch die Sorge vieler Städte und Gemeinden um leere Salzspeicher teilt man in Düsseldorf nicht. Die Lager der Awista sind noch gefüllt und es treffen auch neue Lieferungen ein, so ein Sprecher. Auch bei der Rheinbahn ist man zufrieden. Die Lage sei den Umständen entsprechend normal.
Lediglich im Raum Mettmann komme es zu Problemen: "Die Busse können ungeräumte Straßen nicht befahren", sagte Sprecher Georg Schumacher. Da einige Straßen nicht geräumt seien, führen die Busse Umwege über geräumte Straßen.
Aus Sicherheitsgründen wurde die Eishalle in Benrath geschlossen. Auf der etwa 2000 Quadratmeter großen Dachkonstruktion hatten sich bis zu 30 Tonnen Schnee gesammelt.
Ein akutes Problem stellen die Schneemassen mittlerweile im Bergischen Land dar. In Solingen ist das Salz so knapp, dass viele wichtige Straßen nicht mehr geräumt werden können. In vielen Orten, zum Beispiel in Remscheid, haben Kinder und Jugendliche heute schneefrei.
Schwiergkeiten gab es am Morgen auch in Mönchengladbach. Am Montagvormittag ging dort auf den Hauptverkehrsstraßen fast gar nichts mehr. Straßen und Gehwege waren aufgrund der starken Schneefälle nur notdürftig geräumt. Bereits am Wochenende fielen immer wieder Buslinien aus, Autos blieben an kleineren Hängen stecken. Das extreme Verkehrsaufkommen am Montagvormittag führte die Polizei darauf zurück, dass die Mönchengladbacher extrem vorsichtig fuhren. Eigentlich ein positiver Effekt, da es am Montagmorgen nur zu drei witterungsbedingten Unfällen kam - alle zwar mit erheblichen Blechschaden, aber ohne Verletzte.
Duisburg: Lediglich mit leichten Verspätungen sind am Montag die Busse und Bahnen der DVG unterwegs. Größere Probleme haben nur zwei Linien. Drei Wagen der Rheinbahnlinie U 79 blieben wegen technischer Defekte aufgrund der Kälte liegen. Im Norden gibt es Störungen bei der 903. Diese Linie fährt nur bis zur Stadtgrenze. Dort müssen die Fahrgäste in Busse umsteigen. Nach Angaben der DVG ist in Dinslaken die Trasse nicht geräumt.
Und der Stadt droht das Streugut auszugehen. Derzeit haben die Wirtschaftsbetriebe noch 450 Tonnen. 200 weitere Tonnen sollen noch diese Woche kommen. Die Salzlieferannten haben siganalisiert, dass keine Kommunen, sondern nur noch der Landesbetrieb Straßenbau NRW beliefert wird, heißt es aus Duisburg.
Zurzeit streut der Winterdienst der GSAK ausschließlich die Hauptstraßen Krefelds — das sind rund 300 Kilometer Asphalt. Bis heute haben die Schneeexperten etwa 2000 Tonnen Salz auf die Straßen gebracht. Auf Lager sind noch 200 Tonnen — das würde noch für einen schneereichen Tag ausreichen. GSAK Fuhrparkleiter Holger Funke zeigte sich unbesorgt: "Sollte das Salz wie bestellt geliefert werden, haben wir keine Probleme." Zurzeit sind die Lieferungen so geplant, dass das Lager bis zum Jahresende garantiert gefüllt ist.
Unter den Wetter leiden mussten auch 120 Fluggäste, die am Airport in Weeze übernachteten. Wegen des starken Schneefalls Sonntagnachmittag war der Flugverkehr zwischen 18 und 22 Uhr eingestellt worden.
