Kleve Der Paukenschlag für Kleve

Kleve · Tausende Menschen besuchten allein zum Feuerwerk am Abend nach der Eröffnung das neue Campus-Gelände der Hochschule Rhein-Waal. Begeisterung bei den Besuchern. Die Fakultäten der HRW stellten sich vor.

 Oliver Hagedorn, Mitarbeiter der HRW, demonstriert, warum ein Wassertropfen von einem Blatt perlt.

Oliver Hagedorn, Mitarbeiter der HRW, demonstriert, warum ein Wassertropfen von einem Blatt perlt.

Foto: Evers, Gottfried

Ein Honiglöffel ist in der Regel immer mit einer dicken Schicht dieser klebrigen Köstlichkeit überzogen. Immer. Man kann daran wischen, den Löffel hochhalten, damit der Süßstoff abtropft — es nutzt nichts. Der Honig klebt wie Pattex. Das muss nicht sein, sagt Oliver Hagedorn, Doktorand an der der Fakultät Life Sciences der Hochschule Rhein-Waal. Hier wird an Oberflächen geforscht, wie es die Natur anstellt, dass alles abperlt. Hier weiß man deshalb, was man tun muss, damit's eben nicht am Löffel klebt.

Für den Tag der offenen Tür am Freitag und am Samstag in der Hochschule Rhein-Waal präsentierte Hagedorn den Besuchern, die eng in seinem Labor standen, einen magentafarbenen Sand, der auch im Wasserglas trocken und körnig blieb. An einem mit diesem Sand beschichteten Löffel klebt der Honig nicht. Er tropft herunter, komplett. Die Gäste sind begeistert.

Wie Hagedorn stellten jetzt zwei Tage lang Mitarbeiter und Studenten der Hochschule ihre Profession vor, zeigten, warum Marilyn Monroe eine Wasserstoff-Blondine war, wie Gase die Stimme verstellen und Bibliotheks-Mitarbeiter David Pape sah ganz, ganz oben im Speicher viele Klever, die die tolle Aussicht auf ihre Stadt genossen — als Lohn der Arbeit. Denn die Aufzüge waren am Wochenende noch nicht freigegeben. Wie die Bibliothek noch geschlossen blieb: 20 000 Bücher sind hier, 85 000 soll es werden.

Am Samstagmorgen empfing Präsidentin Prof. Marie-Louise Klotz im Audimax die Mitglieder der Fördervereine, allen voran Campus Kleve, sowie den Presse- und den Rotary-Club. Ihr Dank galt nochmals Landrat Spreen für seinen Einsatz, Peter Wack als Vorsitzenden vom Förderverein Campus-Kleve, der eloquent die Gäste begrüßt hatte. Ein dickes Lob von der Präsidentin gab's für Hans-Josef Kuypers, als Geschäftsführer des Campus Cleve ebenso wie als Wirtschaftsförderer des Kreises Kleve. "Er ist ein permanenter Quirl, der immer neue Ideen hat, wie man die Hochschule unterstützen kann", sagt Klotz.

Hatte sie doch eben erst einen neuen Mercedes A-Klasse für ein Jahr von Herbrand vermittelt bekommen, der Hochschule und Studenten zur Verfügung steht. Doch Klotz hatte auch Zahlen mitgebracht, die das Chaos bundesdeutscher Hochschulbewerbungen deutlich machten, weil sich Schulabgänger beliebig oft auf beliebig viele Studiengänge bewerben können. Wovon alle deutschen FHs und Universitäten betroffen sind. Zum Wintersemester 2012 lagen der Hochschule 16 000 Bewerbungen vor, 6000 wurden zugelassen, 1200 schrieben sich ein. An anderen Hochschulen sieht's ähnlich aus. Klotz rechnet mit 1000 Studenten, die tatsächlich kommen. Hinzu die ausländischen Studenten.

Am Vorabend hatte die Präsidentin in der Nacht auf der Bühne vor dem Wissensspeicher gestanden und die beeindruckende Laser-Feuerwerksschau angekündigt. Dem Paukenschlag, mit dem die Hochschule in der Stadt angekommen ist.

Internet Bilder und Berichte unter www.rp-online.de/kleve

(RP)
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