Mönchengladbach Der nächste Neubau im Regiopark

Mönchengladbach · 6000 Quadratmeter Produktions- oder Lagerfläche, 1600 Quadratmeter für Büros: Ein Gladbacher Investor baut im Regiopark. Einen Mieter hat er noch nicht. Doch der Standort ist längst so begehrt, dass dies kein Wagnis ist.

 Der Mönchengladbacher Investor will keine schlichte Halle für das Neubauprojekt im Regiopark. "Die verwendeten Materialien sollen hochwertig sein", berichtet Architekt Dr. Burkhard Schrammen. Geplant ist eine markante Fassade mit viel Glas. Animation:

Der Mönchengladbacher Investor will keine schlichte Halle für das Neubauprojekt im Regiopark. "Die verwendeten Materialien sollen hochwertig sein", berichtet Architekt Dr. Burkhard Schrammen. Geplant ist eine markante Fassade mit viel Glas. Animation:

Foto: Schrammen Architekten

Als Düsseldorfs oberster Wirtschaftsförderer Dr. Ulrich Schückhaus diese Woche Experten für Logistikimmobilien aus ganz Deutschland durch den Regiopark führte, waren die sich anschließend einig: Mönchengladbach ist inzwischen einer der begehrten Standorte in dieser Branche. Nun gibt es zwar noch zwei große und einige kleinere Flächen. "Doch der Tag, an dem der Regiopark voll ist, rückt näher", sagt Schückhaus. Gerade erst hat die Entwicklungsgesellschaft wieder eine Fläche verkauft, und zwar an einen Gladbacher Investor, was Schückhaus besonders freut. Der wird am Goerdshof in Güdderath eine Mischung aus Halle und Bürobau errichten.

Und das mit Anspruch an die Optik, wie die Wahl des Architekten zeigt. Dr. Burkhard Schrammen verspricht eine markante Fassade mit viel Glas. "Das ist auch dem Investor wichtig, der keine schlichte Halle möchte. Die verwendeten Materialien sollen hochwertig sein", berichtet Schrammen. Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten; im Juni 2014 können die Mieter voraussichtlich einziehen. Sie können aus Flächen zwischen 250 und theoretisch bis zu 3000 Quadratmetern auswählen. "Das Konzept mit den Büros, die der Halle vorgelagert sind, ist flexibel", erläutert Schrammen. Und noch haben Interessenten die freie Wahl. Es gibt nämlich noch keinen Mieter. Schrammen: "Der Investor ist von dem Konzept so überzeugt, dass er mit dem Baubeginn nicht abwarten will, bis der erste Mietvertrag unterschrieben ist."

Das ist bislang in Mönchengladbach unüblich — weswegen der Neubau zum Beleg dafür wird, wie sehr sich der Standort gemacht hat. Norbert Bienen, Vorsitzender des Ausschusses für Immobilienwirtschaft der Industrie- und Handelskammer, freut sich über das Invest besonders: "Das ist genau das, was wir seit langem fordern: Unser Standort gibt es her, erst zu bauen und dann zu vermieten. In guten Lagen ist das kein großes Wagnis."

Bienen kann nun selbst helfen zu beweisen, dass seine These stimmt. Denn er vermarktet den Neubau. Der könnte damit zum Vorbild für andere werden. "Wenn einmal beweisen ist, dass das in Mönchengladbach funktioniert, werden bald andere diesem Beispiel folgen", glaubt Schückhaus. Er freut sich besonders, dass der Investor Gladbacher ist und sein Geld ganz bewusst in seiner Heimatstadt anlegt. "Das ist eine tolle Entscheidung. Dieses Engagement hat Nachahmer verdient."

Der Regiopark hatte zuletzt durch drei Logistik-Großprojekte an Fahrt aufgenommen: Esprit, DHL und Primark ließen riesige Lagerhallen in Güdderath errichten, nicht zuletzt wegen der hervorragenden Autobahnanbindung und den kurzen Wegen zum Rotterdamer Hafen, aber auch ins Rheinland und ins Ruhrgebiet. Auch neue Bürostandorte sind an vielen Stellen der Stadt gebaut werden.

Die Immobilienwirtschaftler klagen, dass es deutlich zu wenig Fläche für Büros in Mönchengladbach gibt. Ein Leerstand von nur rund drei Prozent sorge dafür, dass die Stadt Interessenten für Lagen in Innenstadtnähe häufig kein Angebot machen könne.

(RP)
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