Mönchengladbach Demo gegen Salafisten: Stellt sich EZP neu auf?
Mönchengladbach · Eigentlich sollte es die letzte Demonstration gegen die Salafisten vor der Sommerpause sein. Doch diesmal richtete sich der Protest nicht nur gegen den islamistischen und fundamentalistischen Verein "Einladung zum Paradies", sondern auch gegen die Polizei.
Als sie die rund 50 Demonstranten filmte, hörte bei Wilfried Schultz, Sprecher der Eickener Bürgerinitiative, der Spaß auf: "Das ist eine klare Missachtung unserer demokratischen Rechte und eine Schande."
EZP verschwindet aus Impressum
Schon bei der Demonstration in der vergangenen Woche hatte sich Schultz über die Auflagen der Polizei aufgeregt. Die hatte den protestierenden Bürgern nicht erlaubt, über die Straße zu ziehen. Sie mussten auf dem Bürgersteig bleiben. Dass die Kundgebung der Eickener diesmal von der Polizei gefilmt wurde, ärgerte auch weitere Demonstranten.
Zu oft wohl hatten die Salafisten ihnen bei Mahnwachen die Videokameras vors Gesicht gehalten und die Aufnahmen anschließend ins Internet gesetzt — mit verhöhnenden Kommentaren. Das vergisst man nicht so schnell.
Um den Verein "Einladung zum Paradies" (EZP) ist es mittlerweile ruhig geworden. Vielleicht gilt das aber nur für den Vereinsnamen. Die Anhänger von EZP sollen sich nach Angaben der Bürgerinitiative noch regelmäßig in einem Privathaus an der Eickener Straße treffen. Auf der Internetseite von "Einladung zum Paradies" taucht der Vereinsname im Impressum nicht mehr auf.
Auch die Namen der beiden Vorsitzenden, Sven Lau und Efstathios Tsiounis, sind verschwunden. Stattdessen steht "Medina e.V." im Impressum. Zu diesem Verein findet man auch eine Spendenkontonummer. Als Geschäftsführer von "Medina e.V." wird Batuhan Tirgil angegeben. Der ist gleichzeitig Geschäftsführer von EZP-Hadschreisen. Geschäftssitz ist die Waldhausener Straße 86a. Genau dort ist auch der Zamzam-Shop von Sven Lau.
Für die Bürgerinitiative gibt es also noch keinen Grund, ihre Aktivitäten einzustellen. Die Mahnwachen werden erst einmal weitergehen, kündigte Wilfried Schultz an. Heute wird die Bürgerinitiative ab 15 Uhr noch einmal mit einem Informationsstand an der Hindenburgstraße vor dem alten Stadttheater vertreten sein.
Geplant ist auch eine "Kundgebung gegen Salafisten und Behördenwillkür". So kündigt es Schultz auf jeden Fall auf seiner Internetseite an.
