Unser Rhein DeltaPort - Hafenverbund mit Potenzial

Kleve · Die Zusammenlegung von Hafen Emmelsum, Rhein-Lippe-Hafen und Stadthafen Wesel eröffnet der Region viele Chancen.

 Kräftig investiert wird in den Weseler Stadthafen. 12,4 Millionen Euro fließen in die Sanierung.

Kräftig investiert wird in den Weseler Stadthafen. 12,4 Millionen Euro fließen in die Sanierung.

Foto: Ekkehart Malz

An Deutschlands Wasserstraßen werden logistisch günstige Stellen immer knapper. Das ist auch am Rhein nicht anders. Es gibt allerdings auch Ausnahmen und eine davon ist ohne Frage die Kreisstadt Wesel. Denn durch die Zusammenlegung und Neustrukturierung des Hafens Emmelsum, des Rhein-Lippe-Hafens und des Weseler Stadthafens zur Hafengesellschaft DeltaPort entstand ein umfangreiches Flächenpotenzial, das in der Umgebung ihresgleichen sucht.

 Vor der Lippemündung (oben rechts) ist der Flusslauf verlegt worden, um Platz für die B 58-Südumgehung, Rückhalteraum für Hochwasser und ein neues Naturidyll zu schaffen. Oben links geht es zu den Häfen und zum Kanal.

Vor der Lippemündung (oben rechts) ist der Flusslauf verlegt worden, um Platz für die B 58-Südumgehung, Rückhalteraum für Hochwasser und ein neues Naturidyll zu schaffen. Oben links geht es zu den Häfen und zum Kanal.

Foto: Blossey

DeltaPort, in dessen drei Betriebsstätten der Umschlag von Schütt-, Stück-, Container- und Flüssiggütern praktiziert wird, ist in der Lage, jedem Interessenten, der sich in Hafennähe ansiedeln möchte, ein maßgeschneidertes Areal anzubieten. Und genau dies ist auch die Kernaufgabe des Hafenverbundes: die Verpachtung von Grundstücken in den Häfen an hafenaffine Gewerbe- und Industriebetrieb sowie die Erweiterung des Flächenangebots mit entsprechender Infrastruktur.

 Der Lippe-Mündungsraum - hier die Schleuseneinfahrt zum Wesel-Datteln-Kanal - ist die ideale Drehscheibe für Güterumschlag im großen Stil.

Der Lippe-Mündungsraum - hier die Schleuseneinfahrt zum Wesel-Datteln-Kanal - ist die ideale Drehscheibe für Güterumschlag im großen Stil.

Foto: Stephan Kaluza/Rheinprojekt-Edition

Nach der Gründung von DeltaPort zum Jahresende 2012 sprechen gleich mehrere Faktoren dafür, dass der Hafenverbund eine gute Grundlage bietet, um am weltweit wachsenden Logistikmarkt teilzuhaben und in eine erfolgreiche Zukunft zu steuern.

Da wäre beispielsweise die günstige verkehrslogistische Lage zwischen den westlichen Seehäfen (Antwerpen-Rotterdam-Amsterdam) und den westdeutschen Ballungsräumen an Rhein, Ruhr und Main. Hinzu kommen die opulenten Reserven an Ansiedlungsflächen (mehr als 100 Hektar). Außerdem sind auch die Möglichkeiten zur Trimodalität, also Verkehre zum und vom DeltaPort-Hafenverbund über Wasser, Schiene und Straße, eine günstige Komponente.

Und schließlich wäre da die strikte Trennung zwischen operativen und strategischen Funktionen. Aufgeschlüsselt bedeutet dies, dass das operative Geschäft in den Häfen von Logistik-Firmen abgewickelt wird und DeltaPort sich als Flächeneigentümer auf die Gastgeber-Rolle beschränken kann.

An Projekten und Veränderungen, die seit dem Entstehen von DeltaPort realisiert wurden, mangelt es nicht. An der Spitze steht dabei sicherlich die Sanierung des Stadthafens. Zwölf Millionen Euro lässt sich der damalige Besitzer des Hafens, Stadtwerke Wesel, das Projekt kosten. Dafür werden die Kaimauer auf einer Länge von 700 Metern saniert und die Hafenbahn ausgebaut. Die ist dann teilweise zweigleisig, um auch größere Mengen transportieren zu können.

Aber auch in Sachen Ansiedlungen sind bereits Erfolge zu verzeichnen. Den Anfang macht die Sonsbecker Firma KS Recycling im Rhein-Lippe-Hafen (im Volksmund Ölhafen). In deren Paket sind eine eigene Kläranlage, eine Energiezentrale, ein Tanklager sowie eine Montagehalle für die Fertigung von Großanlagen und für die Lagerung von Ersatzteilen enthalten.

Das ist Stephan Kaluzas "Rhein-Projekt"
29 Bilder

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Es folgt der Logistiker Contargo, der das Netzwerk seiner Terminals für Kombinierte Verkehre (KV) im Hafen Emmelsum erweitert. Der Standort reiht sich in ein Netzwerk von 25 KV-Terminals, die von der Gruppe an der Rheinschiene und darüber hinaus in anderen Regionen in Europa betrieben werden.

Coup Nummer drei folgte vor etwas mehr als sechs Wochen. Die Hegmann-Gruppe, ebenfalls aus Sonsbeck, wird im Rhein-Lippe-Hafen ein Schwerlast-Terminal errichten. Auf 45 000 Quadratmetern entsteht eine große Halle für die Zwischenlagerung von Schwerlasten.

Fotostrecke: Der Niederrhein von oben
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Die Gründe der Hegmann-Gruppe für die Entscheidung zugunsten von DeltaPort sind ein Musterbeispiel für die Vorzüge des Hafenverbunds. Der Flächenbedarf konnte großzügig bedient werden und durch den in Vorbereitung befindlichen, langfristigen Bau einer festen Kaimauer kann Hegmann neben den guten landseitigen Verkehrsanbindungen auch den Wasserweg nutzen - also ein komplett auf die gefragte Trimodalität ausgelegtes Terminal anbieten.

(RP)
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