Deutscher Wetterdienst Das waren die heißesten Sommer in NRW aller Zeiten

Düsseldorf · Bis zu 38 Grad heiß soll es in dieser Woche in NRW werden. Die Hitzewelle könnte den Rekordsommer von 2003 übertreffen. Lesen Sie, welche Hitzesommer NRW sonst noch erlebt hat.

Sommer 2018 in NRW - zwischen Hitze, Dürre, Bränden und Unwetter
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Sommer 2018 in NRW - zwischen Hitze und Unwettern

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Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Fast 40 Grad am Tag und subtropisches Klima bei Nacht - eine Hitzewelle bringt ganz NRW zum Schwitzen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wir haben den Deutschen Wetterdienst (DWD) nach einem Ranking der heißesten Sommer seit der Wetteraufzeichnung gefragt. Hier die Liste:

  • So mancher Experte vermutet schon jetzt, dass dieser Sommer den Rekordsommer von 2003 überholen könnte. Als die Temperaturen am 14. August 2003 erstmals 39 Grad überstiegen, kollabierten allein auf den Straßen von Paris 40 Menschen. Klimaanlagen versagten, Kliniken waren heillos überfüllt, es fehlte überall an Krankenbetten - versorgt wurden viele Hitzeopfer notdürftig in den Gängen. Der zunächst gefeierte Märchensommer war tatsächlich eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte des Kontinents. Wälder brannten, Flüsse trockneten aus - und insgesamt 70.000 Menschen starben, darunter 7000 Deutsche. Auch an den NRW-Wetterstationen wurden die bisher höchsten Sommertemperaturen registriert. So etwa am Düsseldorfer Flughafen mit 38,5 Grad am 8. August 2003. Ein paar Tage später am 12. August 2003 wurde sogar die höchste NRW-Tageshöchsttemperatur mit 40,1 Grad in Euskirchen gemessen.
  • „Der Sommer 1947 steht klar an zweiter Stelle. Leider stehen aus dieser Zeit nicht so viele Daten zur Verfügung, die höchsten Sommertemperaturen damals gab es in Bonn und Köln mit 37,9 Grad am 27. Juni 1947“, sagtThomas Kesseler-Lauterkorn stellvertretender Leiter des Klimabüros in Essen.
  • 1983 überschritt die Temperatur in Deutschland zum ersten Mal, seit es die meteorologische Aufzeichnung gibt die 40-Grad-Grenze. 40,3 Grad registrierte die Wetterstation im oberpfälzischen Gärmersdorf am 27. Juli. Der heißeste Tag in NRW in diesem Sommer war der 17. Juli mit einem Maximum von 35,8 Grad in Köln und 35,7 Grad in Düsseldorf.
  • 1994 und 1995 gab es zwei recht intensive Sommer hintereinander. In Schleswig-Holstein verdorrte 1994 das Futtergras. Mecklenburg klagte über verschrumpelte Pflaumen. Auf Sylt gingen den Händlern die Tischventilatoren aus, an Ostsee-Kiosken gab es kein Langnese-Eis mehr. Auch die Fürst Bismarck Quelle, Norddeutschlands größter Hersteller von Mineralwasser, meldete akute Engpässe. Veterinäre in Niedersachsen diagnostizierten Sonnenbrand bei Kühen. In NRW wurde die bislang höchste Anzahl an heißen Tagen gemessen. Laut Deutschem Wetterdienst sind das Tage, an denen es mindestens 30 Grad ist. Am Flughafen Düsseldorf wurden 1995 22 solche heißen Tage und 1994 20 heiße Tage registriert. Zum Vergleich: Im Extremsommer 2003 waren es nur 19 heiße Tage. Der absolut heißeste Tag 1994 war der 4. August. Duisburg kam damals auf 37 Grad, Euskirchen auf 36,7 Grad und Düsseldorf auf 36,2 Grad. 1995 kam Düsseldorf auf exakt den gleichen Sommerhöchstwert und zwar am 21. Juli.
  • Bleiben noch die Sommer 2006 und 1976.Der Juli 2006 war mit der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Weil damals auch die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland stattfand, wird er oft auch als „WM-Sommer“ bezeichnet. Dementsprechend war der heißeste Tag in NRW am 19. Juli. In Herten wurde an diesem Tag ein Maximum von 38,1 Grad registriert, in Hagen waren es 37,9 Grad. 1976 war der Sommer insgesamt sehr trocken, sonnig und oft auch heiß. Die höchste Sommertemperatur wurde am 3. Juni in Düsseldorf und Köln mit je 36,6 Grad festgestellt.
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