Emmerich Dach des Rewe-Centers ist eingestürzt

Emmerich · Im Dach des leerstehenden Gebäudes am Neumarkt klafft ein drei bis vier Meter breites, etwa zehn Meter langes Loch. Ein tragender Balken hat nachgegeben und ist in den ersten Stock hinabgefallen. Die Stadt ist informiert.

 Durch ein Fenster im Obergeschoss ist das eingestürzte Dach zu sehen. Abgebrochene Streben, Kabel und Plastikteile hängen von der zerstörten Decke.

Durch ein Fenster im Obergeschoss ist das eingestürzte Dach zu sehen. Abgebrochene Streben, Kabel und Plastikteile hängen von der zerstörten Decke.

Foto: Axel Breuer (abre)

Das Rewe-Center am Neumarkt besorgt seinen Abriss offenbar selbst. Ein langer Dachbalken hat sich gelöst und ist auf den Boden des ersten Stockwerks herabgekracht. Die Decke öffnet sich dem Himmel. Teile der Vertäfelung und der Dämmung, Lampenfassungen und Plastikteile baumeln ins Gebäudeinnere herab, sacht im Wind schaukelnd. "Es sieht schon verwüstet aus", stellte Bürgermeister Johannes Diks fest, der sich den Schaden vor Ort angesehen hat.

 Blick auf das Fenster von einem gegenüberliegenden Balkon.

Blick auf das Fenster von einem gegenüberliegenden Balkon.

Foto: abre

Wann genau es zum Deckeneinsturz gekommen ist, ist unklar. Offenbar haben die Anwohner nichts gehört. Vom Boden aus ist das Schadensbild kaum zu erahnen, wohl aber von höheren Standorten aus, etwa Balkonen gegenüber der ersten Etage. Das meldeten Zeugen der Stadt.

"Wir haben uns das mit der Feuerwehr angeschaut, um zu sehen, ob vom Objekt Gefahr ausgeht. Dann hätten wir es besonders sichern müssen", erklärte Johannes Diks. Das Ergebnis der Besichtigung: Die Feuerwehr fordert keine Sicherungsmaßnahmen. "Es ist nicht schön, aber es schadet niemandem", so Diks. Auf das Dach selbst komme kein Mensch hinauf, ins Gebäude hinein auch nicht: "Also wird niemand gefährdet."

Zuständig dafür, dass durch eine Ruine niemand zu Schaden kommt, ist der Eigentümer. Das wäre also entweder die Sparkasse oder der designierte Neumarkt-Investor Josef Schoofs — je nachdem, welche Einzelheiten in dem Kaufvertrag über die Immobilie nun eigentlich vereinbart sind.

Die Stadt vermutet die Verantwortung bei Schoofs: "Der Kaufvertrag ist ja gemacht, auch, wenn er schwebend unwirksam ist", meinte Diks. Jedenfalls seien sowohl Schoofs als auch die Sparkasse über den Stand der Dinge informiert. Aber sie seien zunächst nicht verpflichtet, irgendwelche Schritte in die Wege zu leiten.

Zwar könnte man das Dach abdichten, damit auf längere Sicht nicht die heimische Vogel- und Pflanzenwelt das Gebäude für sich erobert: "Ich wüsste aber nicht, warum man das tun sollte." Durchgeregnet habe es schließlich ohnehin schon lange, und die Tage des Baus seien gezählt. "Ich gehe nicht davon aus, dass es noch Jahre dauert, bis wir den Abriss hinbekommen, sondern denke, dass das Anfang des nächsten Jahres passiert."

Die Stadt will die beiden Altkleidercontainer, die an der Fassade des Centers stehen, um ein paar Meter versetzen, damit sie nicht als Kletterhilfe zum kaputten Dach genutzt werden können. Es ist eine vorsorgliche Maßnahme; dass so etwas tatsächlich schon mal vorgekommen wäre, wäre Diks neu. Auch hat die Stadt die Reparatur einer eingeschlagenen Glasscheibe veranlasst.

(RP)
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