Vor allem bei Kindern und Jugendlichen Viele neue Fälle durch Omikron – Bisher kein Anstieg in NRW-Kliniken

Düsseldorf · Omikron ist zur dominierenden Variante des Coronavirus geworden – auch in NRW. Die Zahlen steigen vielerorts auf Rekordhöhe. Das hat bisher nicht zu einer Belastung der Krankenhäuser geführt. Gerade bei Kindern und Jugendlichen gibt es viele neue Infektionen.

Aktuell werden in NRW insgesamt 1812 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt – fast halb so viele wie Anfang Dezember 2021. (Archivfoto)

Aktuell werden in NRW insgesamt 1812 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt – fast halb so viele wie Anfang Dezember 2021. (Archivfoto)

Foto: dpa/Fabian Strauch

Die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus sorgt auch in Nordrhein-Westfalen für viele neue Infektionen gerade unter Kindern und Jugendlichen. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) sprang die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW von Donnerstag auf Freitag von 416,7 auf 441,6. Allerdings haben die Gesundheitsämter derzeit große Mühe, neue Fälle zu erfassen und Kontakte nachzuverfolgen. Eine Woche zuvor lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 291,5. Die Omikron-Welle schlägt sich bisher nicht auf den Intensivstationen nieder.

In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist die Inzidenz auf 913,1 gestiegen, wie aus den Daten des Landeszentrums für Gesundheit NRW am Freitag hervorgeht. Der zweithöchste Wert wird in der detailreichen Darstellung in der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen mit 838,4 ausgewiesen. Nahezu ebenso hoch ist demnach die Inzidenz bei den 10- bis 14-Jährigen im bevölkerungsreichsten Bundesland mit 833,4. Bei den Erwachsenen liegt die Inzidenz umso tiefer, je älter die Menschen sind. Der tiefste Wert wird für die 80- bis 84-Jährigen mit 71 ausgewiesen. Bei noch Älteren ist die Quote indes etwas höher.

Bundesweit überschritt die Zahl der binnen 24 Stunden übermittelten Corona-Neuinfektionen am Freitag erstmals die Schwelle von 90 000 Fällen. In NRW lag die Zahl der Neuinfektionen mit 17 256 Fällen um 20 höher als am Vortag und um knapp 3600 neue Fälle höher als am Freitag der Vorwoche. Weitere 23 Menschen starben nach den jüngsten Daten an oder mit Covid-19. Seit Beginn der Pandemie wurden damit in NRW 20 722 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona verzeichnet.

Die höchste Inzidenz hat weiterhin Wuppertal, das als einzige Stadt in NRW über der 700er-Schwelle bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt (704,8). Eine Inzidenz über 600 haben die Städte Leverkusen (696,7), Solingen (670,3), Krefeld (651,1), Dortmund (634,7) und die Landeshauptstadt Düsseldorf (617,1). Am anderen Ende der Tabelle steht der Kreis Recklinghausen mit einem Wert von 244,5.

Die Zahl der auf Intensivstationen zu behandelnden Corona-Infizierten ist in Deutschland erstmals seit Mitte November wieder knapp unter die 3000er-Marke gesunken, wie aus Daten des Divi-Intensivregisters hervorgeht (Stand: Donnerstag). Seit dem Höhepunkt der vierten Welle im Dezember mit rund 5000 Corona-Intensivpatienten ist die Zahl stetig zurückgegangen. Auch bei den gemeldeten Erstaufnahmen ist der Trend rückläufig. Experten sehen aber noch keinen Grund zur Entwarnung für die nächsten Wochen, unter anderem wegen offener Fragen zu Omikron und einer erwarteten weiteren Zunahme der Fälle.

„Einen Wiederanstieg der Zahl der Intensivpatienten in Deutschland dürften wir noch nicht ganz so schnell sehen“, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Divi-Intensivregisters, der dpa. Während bei der Delta-Variante jeder Fünfte Corona-Patient, der in ein Krankenhaus kam, intensivmedizinische Versorgung benötigt habe, sei es bei Omikron nur noch ungefähr jeder Zehnte, sagte er.

Einen ähnlichen Stand zeigen die Daten des Landeszentrums für Gesundheit. Aktuell werden in NRW insgesamt 1812 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Das sind nur fast halb so viele wie Anfang Dezember 2021 und das ist nur etwa ein Drittel des Höchststandes von Ende Dezember 2020. Auch bei den Intensivpatienten gibt es bereits seit Wochen einen rückläufigen Trend. Die Zahl der binnen sieben Tagen in den Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner betrug am Freitag 2,95 (Vortag: 3,02, Vorwoche: 2,6).

(bora/dpa)
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