Nach Ausbruch in NRW Jeder muss etwas gegen Corona tun

Meinung | Düsseldorf · Der erste Corona-Fall in NRW ist aufgetaucht. Jetzt gilt es, entschlossen zu handeln. Da sind die Behörden in der Pflicht, aber auch jeder Einzelne von uns.

Corona: Händewaschen, Abstand, Lüften, richtiges Niesen - Schutz vor dem Virus
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So schützen Sie sich vor dem Coronavirus

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Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Die Corona-Infektion hat das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen erreicht. Im Kreis Heinsberg blieben am Mittwoch alle Schulen und Kitas geschlossen, nachdem in Erkelenz ein Fall der Corona-Krankheit Covid-19 festgestellt wurde. Eine vernünftige Entscheidung, die noch am Dienstagabend eilig getroffen wurde. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, weil in Kindergärten und Schulen die Übertragungswahrscheinlichkeit am höchsten ist.

Das zeigt, dass die Alarmpläne der Behörden bisher gut funktionieren. Und das Dümmste, was wir jetzt tun könnten, wäre in Panik zu verfallen. Man weiß noch längst nicht alles über das neue Virus Sars-CoV-2, aber so viel scheint sicher: Wer sich nicht aus kurzer Entfernung ins Gesicht niesen lässt und sich vor dem Essen oder dem Berühren der Schleimhäute sorgfältig die Hände wäscht, der ist vor dem Coronavirus sicher. Genauso, wie man sich vor einer ordinären Influenza schützen kann, kann man sich auch vor dem neuartigen Erreger schützen. So kann jeder dazu beitragen, selbst gesund zu bleiben und auch die Menschen in seiner Umgebung vor einer Infektion zu bewahren. Vorsicht ist jetzt erste Bürgerpflicht.

Trotzdem: Ruhe bewahren und Händewaschen allein reichen auch nicht. Die staatlichen Stellen müssen das Risiko endlich angemessen einstufen. Solange es nur wenige Dutzend Infektionsfälle gibt, haben wir angesichts eines hervorragend ausgebauten Gesundheitssystems die Chance, den Corona-Ausbruch noch einzudämmen. Aber machen wir uns nichts vor: Bei mehreren Hundert Fällen ließe sich die Verbreitung des Virus selbst in Deutschland kaum noch stoppen. Deswegen müssen in allen Krankenhäusern ab sofort alle schweren oder irgendwie untypischen Lungeninfekte auf Sars-CoV-2 untersucht werden. Mögliche Kontaktpersonen müssen identifiziert und isoliert werden. Und ganz besonders wichtig ist jetzt auch, das Krankenhauspersonal intensiv zu schützen. Beides ist Aufgabe der Landesregierung, die jetzt entschlossen handeln muss.

Wenn die Überwachung funktioniert, wenn die Kliniken funktionsfähig bleiben, lässt sich das Virus vermutlich in Schach halten. Es steht viel auf dem Spiel: Zunächst die Gesundheit der Betroffenen und der Helfer. Aber auch unser Alltagsleben. Im Kreis Heinsberg fällt heute der Schulunterricht aus. Aber ein Blick nach Asien zeigt, was passiert, wenn die Situation außer Kontrolle gerät. Noch haben wir es in der Hand, das zu verhindern.

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