Coronavirus in NRW Vorsichtige Einschätzung – Zenit in Heinsberg rückt näher

Kreis Heinsberg · Nach vorsichtiger Einschätzung des Aachener Klinikums könnte die Spitzenbelastung für die Krankenhäuser durch Heinsberger Corona-Patienten bis Ende April erreicht sein.

 Der Eingang des städtischen Krankenhauses in Heinsberg.

Der Eingang des städtischen Krankenhauses in Heinsberg.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Es gebe in Heinsberg nicht mehr ganz so viele Neuerkrankungen, sagte der Chef des Aachener Uniklinikums, Professor Thomas Ittel, am Montag. Er habe wegen des „trägen Anstiegs“ die Hoffnung, dass es in drei Wochen möglicherweise ein erstes Entspannungssignal gebe.

Die Großregion arbeitet trotzdem an einem System, um die Bettenkapazität in den Krankenhäusern zentral zu managen. „Keiner kann kleinräumig für sich allein das Problem lösen, sondern nur, indem wir die Ressourcen koordinieren“, sagte Ittel. Die Bettenkapazitäten würden in den Kreisen Heinsberg, Düren, der Städteregion Aachen und der Stadt Aachen auf einer Plattform erfasst und zentral gesteuert. Die Leitstellen im Kreis Heinsberg hatten bisher mühsam passende Plätze für Corona-Patienten suchen müssen, weil die Krankenhäuser vor Ort am Anschlag waren, wie Landrat Stephan Pusch (CDU) deutlich machte.

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Foto: dpa/Jonas Güttler

Der Landrat hatte sich dieses zentrale Management von Betten und Schutzmaterial schon vom Land Nordrhein-Westfalen gewünscht. Dass die Region das jetzt selbst in Angriff nehme, sei schon mal ein guter Anfang, meinte er. Kostenpflichtiger Inhalt Wissenschaftler und Politiker erhebten bereits massive Vorwürfe gegen die Landesregierung wegen ihres Corona-Krisenmanagements im Kreis Heinsberg. „Wir mussten leider die Erfahrung machen, dass in den Ministerien neben zahlreichen hochkompetenten Kräften auch sehr viele Hauptbedenkenträger sitzen“, sagte der Landrat des Kreises, Stephan Pusch (CDU), unserer Redaktion. Er selbst hatte vor etwa drei Wochen noch auf Facebook mitgeteilt, dass er nicht glaube, dass der Kreis Heinsberg „so stark betroffen sein“ werde, wie manche Epidemiologen dies vorhersagen würden. Zu diesem Zeitpunkt waren 20 Fälle im Kreis Heinsberg bekannt.

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Heute ist der Kreis Heinsberg mit nach eigenen Angaben über 1000 Infizierten und 21 Todesopfern bundesweit die vom Coronavirus am stärksten betroffene Region. Stadt und Städteregion meldeten am Montag 530 positive Fälle und sechs Todesopfer.

(dtm/dpa)
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