Reisen in der Corona-Zeit Wo Urlaub zurzeit möglich ist und wo nicht

Düsseldorf · Trotz der Pandemie haben viele Deutsche Lust aufs Ausland. Obwohl das Auswärtige Amt von unnötigen Reisen abrät, ist das in einigen Ländern wieder möglich - allerdings mit Einschränkungen.

 Viele haben wieder Lust auf Urlaub. Zurzeit besonders beliebt sind die Balearen.

Viele haben wieder Lust auf Urlaub. Zurzeit besonders beliebt sind die Balearen.

Foto: dpa/David Young

Risikogebiet, Hochinzidenzgebiet und jetzt das Virus-Varianten-Gebiet - was ist der Unterschied? Seit Januar werden betroffene Gebiete in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: In „normalen“ Risikogebieten ist das Infektionsrisiko zwar gering, aber es ist da. Dort gilt ein 7-Tage-Inzidenzwert von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner. In Hochinzidenzgebieten liegt der Wert bei mehr als 200, das Risiko einer Infektion ist also hoch. In Virusvarianten-Gebieten sind verschiedene, hochansteckende Varianten des Coronavirus wie beispielsweise die britische Mutante aufgetreten.

Frankreich Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa ist Frankreich besonders von Corona betroffen. Zurzeit liegt dort die siebentägige Inzidenz bei 249,6, Frankreich gilt als Hochinzidenzgebiet. Trotz der hohen Infektionszahlen können Deutsche ohne die Angabe von Gründen und Quarantänepflicht einreisen. Es muss nur ein negativer Corona-Test vorliegen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Das gilt auch für die Insel Korsika. Auch die Durchreise aus EU- und Schengen-Staaten ist möglich. Landesweit gibt es allerdings eine bußgeldbewährte Ausgangssperre von 18 bis 6 Uhr. Außerdem sind Restaurants, Bars, Museen, Sporthallen und Diskotheken geschlossen. Für alle Personen ab 11 Jahren gilt im ganzen Land eine Maskenpflicht an öffentlichen Orten wie Flughäfen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Bahnhöfen. Immer mehr französische Städte machen das Masketragen auf öffentlichen Plätzen, Parks und stark frequentierten Straßen zur Pflicht. 

Griechenland Mit einer Inzidenz von 149,4 kommt Griechenland relativ gut durch die Krise, ist aber immer noch Risikogebiet. Besonders stark betroffen sind Athen und Thessaloniki. Einreisende müssen einen negativen Corona-Text vorlegen (nicht älter als 72 Stunden). Alle, die bis zum 22. März einreisen, müssen sich in eine siebentägige Quarantäne begeben. Außerdem gibt es eine Anmeldepflicht: Spätestens 24 Stunden vor der Abreise nach Griechenland müssen Reisende ein Online-Formular der griechischen Zivilschutzbehörde ausfüllen, in dem Angaben wie Name, Wohnort, Flugnummer, Telefonnummern von Kontaktpersonen und Adresse in Griechenland gemacht werden müssen. Schickt man das korrekt ausgefüllte Formular ab, erhält man einen QR-Code, der bei der Einreise vorgezeigt werden muss. Kann kein Code vorgezeigt werden, ist eine Geldbuße von 500 Euro möglich. Im Land herrscht bis zum 16. März ein landesweiter Lockdown. Derzeit sind nur Supermärkte und Geschäfte, die für die Grundversorgung nötig sind, geöffnet. Von 21 bis 5 Uhr gibt es eine Sperrstunde.

Italien Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 258,4 – das ist dreimal so hoch wie zurzeit in Deutschland - ist das Reisen in Italien nur eingeschränkt möglich. Aus Deutschland kann zwar jeder einreisen, allerdings ist ein Ortswechsel innerhalb von Italien nur aus triftigen Gründen erlaubt. Einreisende müssen eine Einreiseerklärung und einen negativen Corona-Test, der nicht älter ist als 48 Stunden, vorlegen. Ohne Test müssen Reisende in Quarantäne. Die Durchreise ist aus den EU-/Schengen-Staaten bis zu 36 Stunden ohne Einschränkungen möglich. Landesweit gibt es starke Einschränkungen des alltäglichen Lebens: Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr, grundsätzliche Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, der Mindestabstand ist vorgeschrieben. Alle Skigebiete sind geschlossen.

Kroatien In Kroatien sind die Zahlen deutlich gesunken – derzeit liegt die Inzidenz bei 111,2. Da das Infektionsgeschehen von Region zu Region sehr unterschiedlich ist, sind einzelne Teile des Landes kein Risikogebiet mehr. Dazu gehört auch das beliebte Urlaubsziel Istrien. Auch für die Bezirke Bjelovar-Bilogora, Krapina-Zagorje und Požega-Slawonien wurde die Reisewarnung ausgehoben. Touristen aus Deutschland müssen bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen (nicht älter als 48 Stunden). Der Test kann auch auf eigene Kosten bei der Einreise gemacht werden. Ohne Test droht eine 14-tägige Quarantäne. An der Grenze müssen Touristen ihre Personalien hinterlegen, damit sie kontaktiert werden können. Restaurants und Cafés sind im Außenbereich geöffnet, auch Hotels und andere Unterkünfte empfangen wieder Gäste. Im Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht, von 22 bis 6 Uhr darf kein Alkohol verkauft werden.

Spanien Landesweit liegt der Inzidenzwert bei 73,7. Für viele Regionen wurde deswegen die Reisewarnung aufgehoben. Dazu gehören unter anderen Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera. Einreisende aus Deutschland brauchen einen 72-Stunden alten negativen Corona-Test. Flugpassagiere, die nach Spanien einreisen wollen, müssen außerdem ein Formular zur Gesundheitskontrolle ausfüllen. Auch hier erhält man einen QR-Code, der für die Einreise wichtig ist. Bei der Ankunft gibt es eine Gesundheitskontrolle, bei Temperaturen über 37,5 Grad folgt eine Untersuchung. Beim Urlaub auf den Balearen gibt es bis zum 11. April eine Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr, Restaurants, Cafés und Bars sind geöffnet, aber nur beschränkt zugänglich. In öffentlichen Verkehrsmitteln muss weiterhin Maske getragen werden. Auch auf dem Festland herrscht überall eine strenge Maskenpflicht.

Portugal Das Land hat die steigenden Infektionszahlen schnell in den Griff bekommen und zurzeit einen Inzidenzwert von 40,5. Seit dem 14. März gilt für die Regionen Alentejo, Centro, Norte und Azoren keine Reisewarnung mehr, in der Algarve, in Lissabon und Madeira sind die Zahlen aber weiterhin hoch. Bei der Einreise aus Deutschland muss ein negativer Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorgelegt werden. Alle, die mit dem Flugzeug ankommen, müssen außerdem eine elektronische Reiseanmeldung ausfüllen. Bei Ankunft wird die Körpertemperatur gemessen, bei über 38 Grad ist mit Quarantäne zu rechnen.

Belgien Auch Belgien ist noch stark von Corona betroffen. Zurzeit liegt dort die siebentägige Inzidenz bei 169,3. Wegen der hohen Infektionszahlen ist das Land immer noch Risikogebiet, bis zum 18. April sind touristische Trips nach Belgien verboten. In den Regionen Flandern und der Wallonie gibt es eine Ausgangssperre von Mitternacht bis 5 Uhr morgens, in Brüssel von 22 Uhr bis 6 Uhr. Geschäfte sind nur unter strengen Hygienebedingungen geöffnet: Der Einkauf muss von einem Erwachsenen alleine erledigt werden und darf maximal 30 Minuten dauern. Weiterhin geschlossen sind Restaurants, Cafés, Bars, Clubs und Diskotheken. Hotels und Ferienparks sind aber wieder geöffnet. In Brüssel gilt überall die Maskenpflicht, außerdem gibt es dort ein Alkoholverbot. In allen anderen Regionen muss die Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln, Flughäfen, Geschäften, Kirchen, Märkten, Theatern und beim Betreten von Bars, Cafés und Restaurants getragen werden.

Österreich Der Inzidenzwert geht zwar zurück, liegt aber immer noch bei 207,8. Somit ist Österreich weiterhin Hochinzidenzgebiet. Das Bundesland Tirol gilt sogar als Virusvarianten-Gebiet, weil dort unter anderem die südafrikanische Mutante aufgetreten ist. Österreich selber rät von Reisen nach Tirol ab. Weiterhin gelten verschärfte Regeln: Vor der Einreise muss man sich online registrieren, bei der Einreise muss ein negativer Corona-Test (nicht älter als 72 Stunden) vorgelegt werden. Die Durchreise durch Österreich ohne Zwischenstopp ist ohne Einschränkungen möglich. Von 20 bis 6 Uhr gilt eine Ausgangssperre, Ferienunterkünfte und Hotels sind bis auf Weiteres geschlossen, die Gastronomie ist weiterhin im Lockdown.

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