Corona-Pandemie Impfzentren in NRW öffnen – rund 100.000 Rest-Termine verfügbar

Düsseldorf · Am Montag haben die 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Rund 100.000 Termine stehen noch für zu Hause lebende Über-80-Jährige zur Verfügung. Gesundheitsminister Laumann kritisierte „Vordrängler“.

 NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (Archivfoto).

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (Archivfoto).

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die Erstimpfungen in Nordrhein-Westfalens Altenheimen sind nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) „so gut wie abgeschlossen“. Damit sei „eine kleine, aber wichtige Etappe erreicht“, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf. Dies sei bedeutend, weil sich jeder zweite coronabedingte Todesfall in stationären Einrichtungen ereignet habe.

Insgesamt seien in NRW mittlerweile 489.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft, davon 330.000 auch schon zum zweiten Mal. Am Montag haben trotz des Schnees alle Impfzentren geöffnet. Bisher sind für rund 673.000 zu Hause lebende Menschen im Alter ab 80 Jahren Termine für die erste Corona-Impfung vergeben worden. Im Rheinland gebe es derzeit noch 36.000 freie Termine, in Westfalen rund 63.000. Er hoffe, dass die Anmeldungen in den kommenden Tagen weitgehend abgeschlossen werden können.

Zuerst geimpft werden zu Hause lebende Menschen ab 80 Jahren, die zuvor einen festen Termin vereinbart haben. Trotz des Wintereinbruchs müssten sich die alten Menschen keine Sorgen machen, wenn sie ihren Impftermin am Montag nicht wahrnehmen könnten, sagte Laumann. Sie sollten dann am Dienstag zur gleichen Uhrzeit ins Impfzentrum kommen und müssten vorher auch nicht anrufen. Das gehe ganz „unkompliziert“. Das gelte auch für weitere Tage, wenn das Wetter so schlecht bleibe.

NRW-Gesundheitsminister Laumann kritisierte Vordrängler bei Corona-Schutzimpfungen. „Ich habe für dieses Vordrängeln überhaupt kein Verständnis“, sagte er. Strafrechtliche Sanktionen lehne er jedoch ab. Das öffentliche Urteil, das darüber gefällt werde, reiche. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe mit dem Satz „Wir lassen uns impfen, wenn wir dran sind in unserer Bevölkerungsgruppe“ dazu alles gesagt. Damit sei jeder gut beraten. Natürlich solle nirgendwo Impfstoff „verkommen“. Wo Impfdosen übrig blieben, sollten sie aber in derselben Prioritäten-Gruppe gespritzt werden.

Zuletzt war bekannt geworden, dass der Oberbürgermeister im sachsen-anhaltinischen Halle, Bernd Wiegand (parteilos), und zehn seiner Stadträte bereits eine Impfung bekommen hatten. Auch in NRW gab es entsprechende Fälle. Unter anderem hatten sich der 31 Jahre alte Bürgermeister von Hennef, Mario Dahm (SPD), und Feuerwehrfunktionäre vorab impfen lassen.

Im Falle einer Lockerung des aktuellen Lockdowns sollten Grundschulen und Kitas zuerst geöffnet werden, so Laumann. Er habe für solche Forderungen viel Verständnis, insgesamt teile er aber die Auffassung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Politik gut beraten sei, noch einmal über 14 Tage sehr vorsichtig zu sein. Bund und Länder beraten in dieser Woche über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.

(mba/dpa)
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