Corona-Pandemie Alle Schüler in NRW gehen ab Montag in den Distanzunterricht

Düsseldorf · Bund und Länder haben den Lockdown bis Ende Januar verlängert. Auch die Schulen in NRW können noch nicht zum Regelbetrieb zurückkehren. 2,5 Millionen Schüler sollen die nächsten drei Wochen zu Hause bleiben.

 Ein leeres Klassenzimmer (Symbolfoto).

Ein leeres Klassenzimmer (Symbolfoto).

Foto: dpa/Britta Pedersen

Alle Schüler in Nordrhein-Westfalen gehen nach den Weihnachtsferien am kommendem Montag in den Distanzunterricht. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch nach einer Sondersitzung des Kabinetts an. Der Präsenzunterricht in den Klassenräumen werde wegen der Corona-Pandemie bis zum 31. Januar ausgesetzt. Das gelte auch für Abschlussklassen.

Sollte die Umstellung auf den Distanzunterricht an einer Schule mehr Vorbereitungszeit erfordern, könne der Unterricht dort auch erst am 13. Januar wieder beginnen. Alle Schulen bieten nach Angaben Gebauers ab Montag eine Betreuung für Schüler der Klassen 1 bis 6 an, wenn diese beim Distanzunterricht nicht zu Hause betreut werden können oder aber eine Kindeswohlgefährdung vorliege. Während der Betreuung in den Schulen finde aber kein regulärer Unterricht statt.

Mit der einheitlichen Umstellung auf Distanzunterricht werde eine Doppelbelastung von Lehrkräften durch gleichzeitigen Präsenz- und Distanzunterricht vermieden.

Für die rund 2,5 Millionen Schüler war bereits Mitte Dezember die Präsenzpflicht im Klassenraum wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt worden. Bei Schülern der unteren Jahrgänge bis Stufe sieben hatten die Eltern die Wahl, ob ihre Kinder in der Schule oder von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen sollten. Für ältere Schüler war das Lernen bereits vollständig auf Distanz umgestellt worden.

Für Gebauer und Familienminister Joachim Stamp (beide FDP) bedeutet die Entscheidung für landesweiten Distanzunterricht eine Kehrtwende. Sie hatten bisher weitgehend am Präsenzunterricht festgehalten. Gebauer hatte kurz vor Weihnachten noch einen Drei-Stufen-Plan für das Land vorgelegt, der als drittes Szenario einen landesweit eingeschränkten Schulbetrieb vorsah und den Präsenzunterricht zumindest für die Klassen 1 bis 7 sicherstellen sollte. Gebauer hatte aber auch angedeutet, dass es je nach Infektionslage eine weitere „Eskalationsstufe“ gebe.

Die SPD-Landtagsopposition forderte angesichts des fortgesetzten Lockdowns den Verzicht auf Halbjahreszeugnisse für die Sekundarstufe 1 und auf Nicht-Versetzungen. „Es ist kein normales Schuljahr, also sollte man auch nicht so tun“, sagte Vize-Fraktionschef Jochen Ott am Mittwoch. Gebauer sei mit ihrem Konzept „Präsenzunterricht ohne Plan B“ gescheitert.

(mba/dpa)
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