Trotz Corona-Lockdown in NRW Wer ein Hotel-Office bucht, darf ins Restaurant

Köln/Düsseldorf · Wer nicht gerne im Homeoffice arbeitet, kann seinen Arbeitsplatz einfach in ein Hotel verlegen. Im „25 Hours“-Hotel darf dann sogar das Restaurant besucht werden.

Ein Mann arbeitet in einem Hotelzimmer an einem Laptop (Symbolfoto).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Zuhause arbeiten – das klingt für manche wie ein Traum und für andere wie ein Albtraum. Für alle, die nicht gerne im Homeoffice arbeiten, gibt es seit dem ersten Lockdown eine Alternative: das Hotel-Office. Wegen der geringen Auslastung bieten einige Hotels ihre Zimmer zum Arbeiten an. Das „25 Hours“ etwa bietet in allen seinen Hotels, unter anderem in Köln, Düsseldorf und Berlin, „Homeoffice“-Zimmer an. „Nicht jeder kann zuhause arbeiten, dafür gibt es viele Gründe: schlechtes W-Lan, kein passender Schreibtisch, laute Nachbarn“, sagt Grit Pauling, Managerin des „25 Hours“ in Köln.

Für 50 Euro kann sich jeder für einen Tag in einem Doppelzimmer des „25 Hours“ einquartieren. Dort gibt es schnelles Wlan, eine Kaffeemaschine, Lautsprecher – und auch das Haustier darf mitgebracht werden. Auch für ein Mittagsschläfchen oder den Verzehr einer Take-Away-Bestellung darf das Zimmer genutzt werden. Nur übernachtet werden darf nicht, abends müssen die Gäste wieder nach Hause gehen.

Die Corona-Schutzverordnung erlaubt jedoch das Essen im Hotel-Restaurant. Im „25 Hours“ in Köln ist das hauseigene „Neni“ für die Hotel-Office-Gäste geöffnet. „Wenn eine zulässige Beherbergung vorliegt, wie also das Homeoffice, dann dürfen die Reisenden verköstigt werden“, erklärt Heiko Haffmanns vom NRW-Gesundheitsministerium. Voraussetzung ist, dass die Hygieneregeln eingehalten werden. „Meistens kommen ein bis zwei Leute. Homeoffice-Gäste sind ja immer alleine da und gehen deswegen nicht unbedingt essen“, sagt Pauling. Die meisten bestellen sich ihr Mittag- oder Abendessen lieber bei Lieferdiensten oder lassen sich das Essen des Hotelrestaurants direkt aufs Zimmer liefern.

Das Hotel-Office wird laut Pauling ziemlich gut angenommen. Im ersten Corona-Lockdown hat sie nach eigener Aussage viel dafür geworben; daraufhin hätten viele Gäste das Angebot genutzt. Im zweiten Lockdown verzichtete die Hotel-Managerin auf Werbung. „Jetzt ist es zu einem Selbstläufer geworden. Viele, die im ersten Lockdown da waren, kommen jetzt auch wieder“, sagt sie. Je nach Nachfrage sind drei bis fünf „Homeoffice“-Zimmer täglich reserviert. Die werden meistens gebucht: „Ich bin selber überrascht, wie gut es ankommt“, so Pauling.