Corona-Krise Laschet für harten Lockdown nach Weihnachten

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich für einen bundesweiten zweiwöchigen Lockdown ab dem 27. Dezember ausgesprochen, um die Corona-Infektionszahlen in Deutschland zu senken. Er folgt damit den Empfehlungen der Leopoldina.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich für harten Lockdown nach Weihnachten ausgesprochen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich für harten Lockdown nach Weihnachten ausgesprochen.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Die Wissenschaftsakademie hatte sich für einen „Jahresend-Lockdown“ ausgesprochen. Das öffentliche Leben solle ab dem 27.12. für 14 Tage heruntergefahren werden, um „die Inzidenzen auf hohem Niveau zu brechen“ und im neuen Jahr auf einem niedrigeren Niveau neu beginnen zu könne, so Laschet. „Wenn die Zahlen steigen, muss der Staat handeln“, betonte der Minister. Daher müssten nach Weihnachten ähnlich wie im März alle Geschäfte außer den Lebensmittelläden schließen. Dabei dürfe es keine Alleingänge von Bundesländern geben: „Wir brauchen eine gemeinsame deutsche Antwort auf die steigenden Infektionszahlen“, sagte der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende.

Zum Jahresende entstehe durch diese harten Corona-Schutzmaßnahmen der geringste Schaden für die Wirtschaft und das öffentliche Leben, unterstrich der nordrhein-westfälische Regierungschef. Die Schulen hätten Ferien, und viele Beschäftigte arbeiteten im Homeoffice. Dieser Lockdown müsse vorsorglich erfolgen, „damit wir in ein besseres Jahr 2021 starten können“. Dann seien die Infektionszahlen vermutlich geringer, und es gebe einen Impfstoff.

Laschet begrüßte, dass Bundesländer wie Bayern und Sachsen, in denen die Lage besonders dramatisch sei, bereits jetzt schärfere eigene Maßnahmen ergreifen. Grundsätzlich gelte aber auch, dass „Grundrechtseingriffe wieder zurückgenommen und das öffentliche Leben wieder geöffnet“ werden müsse, wenn die Infektionszahlen sinken. Zu der Frage, wann für die Schulen die Weihnachtsferien beginnen, gibt es nach Laschets Worten in den Ländern unterschiedliche Ansichten.

Die Leopoldina hatte sich in einer Ad-hoc-Stellungnahme dafür ausgesprochen, bereits ab Anfang kommender Woche die Kontakte im beruflichen und privaten Bereich auf ein Mindestmaß zu reduzieren und für die Schulen bereits die Weihnachtsferien beginnen zu lassen. Ab Heiligabend bis mindestens zum 10. Januar sollte dann ein „harter Lockdown“ gelten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte sich diese Forderung weitgehend zu eigen und plädierte für Weihnachtsferien ab dem 16. Dezember.

(epd)
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