Corona-Krise Sieben-Tage-Inzidenz in Hamm liegt bei mehr als 70

Hamm · Drastische Einschränkungen waren in Hamm befürchtet worden. Die Stadtspitze will aber die totale Notbremse verhindern. Sollten die Infektionswerte weiter klettern, werden weitere Einschnitte nicht ausgeschlossen.

 Corona-Tests werden in einem Labor untersucht (Symbolfoto).

Corona-Tests werden in einem Labor untersucht (Symbolfoto).

Foto: dpa/Gil Cohen Magen

Die Stadt Hamm will trotz hoher Corona-Neuinfektionswerte auf drastische Beschränkungen verzichten und vor allem bei privaten Veranstaltungen gegensteuern. Die wichtige Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sei aktuell mit einem Wert von 70,9 deutlich übersprungen, sagte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) am Montag in einer Video-Pressekonferenz. Die Stadt sei „in voller Härte“ von einer zweiten Corona-Welle getroffen. Auslöser sei eine private Hochzeit und ein damit verbundenes weiteres Fest. Man rechne mindestens 86 akut Infizierte diesen Feiern zu, die allesamt „zum Bereich der Verwandten und Anverwandten“ gehörten.

Private Veranstaltung zwischen 25 und 50 Personen müssten nun in Hamm ab diesem Dienstag angezeigt werden. Bei 50 bis 150 Teilnehmern müsse das Fest mitsamt Hygienekonzept im Vorfeld der Stadt zur Genehmigung vorgelegt werden. Mehr als 150 Personen seien nicht mehr möglich. Es werde ein Bußgeld ab 2000 Euro verhängt, wenn es zu Verstößen komme. Nach der Hochzeit vor einigen Tagen, die sich als Corona-Hotspot erwiesen habe, seien alle 263 Gäste in Quarantäne geschickt worden und würden getestet.

Die Beschlüsse gelten für die 182.000-Einwohner-Stadt zunächst für zwei Wochen. Auch bei Sportveranstaltungen seien maximal noch 150 Zuschauer erlaubt. Man wolle Einschränkungen für Schulen, Kitas, Gastronomie und Kulturveranstaltungen vermeiden, betonte der OB. „Wir wollen keinen kompletten Lockdown.“ Sollten sich die Werte aber weiter erhöhen, seien zusätzliche Schritte nicht auszuschließen - etwa eine Beschränkung auf fünf Personen oder auf Personen aus nur zwei Haushalten in der Öffentlichkeit.

Ende August hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) angekündigt, statt eines pauschalen „Lockdowns“ werde es im Bedarfsfall zu einer lokalen „Corona-Bremse“ kommen. Kreise mit hohen Infektionswerten sollten dazu „ein passgenaues lokales Maßnahmenpaket“ mit dem Land abstimmen. Ein solches Paket könne lokale Versammlungs-, Veranstaltungs- oder auch Verkaufsverbote sowie Einschränkungen für den Schulbereich umfassen. Die Entscheidung, welche Maßnahmen ergriffen würden, liege bei den Kommunen vor Ort.

Auch in Remscheid sind die Corona-Fallzahlen zuletzt stark gestiegen: Der Krisenstab der Stadt will nun mit einem Bündel an Maßnahmen verhindern, dass die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 infiziert haben, weiter steigt. „Wir empfehlen den Bürgern, überall im Stadtgebiet eine Maske zu tragen“, sagt Dezernent Thomas Neuhaus, Leiter des Krisenstabes.

(mba/dpa)
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