Corona hinter Gittern 26 NRW-Gefangene mit Coronavirus infiziert

Düsseldorf · Gefängnisse als geschlossene Lebensräume gelten als besonders durch das Coronavirus gefährdet. Die Abschottungsstrategie des NRW-Justizministeriums scheint allerdings aufzugehen. Bislang ist der Strafvollzug im Land von größeren Ausbrüchen verschont geblieben.

 Die Gefängnisse im Land werden dieser Tage besonders streng abgeschottet.

Die Gefängnisse im Land werden dieser Tage besonders streng abgeschottet.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich in den nordrhein-westfälischen Gefängnissen 26 Häftlinge mit dem Coronavirus infiziert. 20 der 26 Gefangenen seien inzwischen wieder gesund, teilte das NRW-Justizministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit (Stand: 22. Oktober). Von 65 positiv getesteten JVA-Mitarbeitern hätten 46 die Infektion überstanden. Einen größeren Ausbruch gab es in den Anstalten somit bislang nicht.

Insgesamt sind die Justizvollzugsanstalten des Landes derzeit mit knapp 14.000 Gefangenen belegt. Besuche und Freigänge waren auch für Gefangene des offenen Vollzugs zunächst deutlich reduziert worden. Im Juni wurden die Maßnahmen wieder gelockert.

Derzeit dürfen maximal zwei Personen einen Gefangenen besuchen. Kinder von Häftlingen können als weitere Besuchspersonen zugelassen werden. Für Besucher gilt Maskenpflicht. Während des gesamten Besuchs besteht ein körperliches Kontaktverbot.

Neu inhaftierte Gefangene müssen zunächst 14 Tage in Quarantäne. Die Maßnahmen seien von den Gefangenen überwiegend akzeptiert worden, berichtete das Ministerium. Das Problembewusstsein sei bei ihnen sehr ausgeprägt. Als Ersatz für die Einschränkungen wurde den Gefangenen in 23 Gefängnissen kostenlose Videotelefonie mit Angehörigen ermöglicht.

(th/dpa)
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