Coronavirus in Bielefeld 900 Menschen wegen einer Feier in Quarantäne

Bielefeld · Allein wegen einer einzigen Familienfeier müssen in Bielefeld Hunderte Menschen in Quarantäne. Vor allem Schulen sind von den möglichen Infektionen stark betroffen.

 in Mitarbeiter hält in einem Corona-Abstrichzentrum einen Abstrich in der Hand, der dann benutzt wird, um einen Test auf das Coronavirus Sars-Cov-2 durchzuführen.

in Mitarbeiter hält in einem Corona-Abstrichzentrum einen Abstrich in der Hand, der dann benutzt wird, um einen Test auf das Coronavirus Sars-Cov-2 durchzuführen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nach Corona-Infektionen infolge einer Familienfeier in Bielefeld ist die Zahl der betroffenen Schulen auf zehn gestiegen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen im Zusammenhang mit der privaten Feier gab die Stadt in einer Mitteilung am Sonntagabend wie am Vortag mit 36 an. Betroffen von Quarantäne-Anordnungen waren an den Schulen jeweils einzelne oder mehrere Klassen und Jahrgangsstufen sowie Lehrer. Insgesamt seien knapp 900 Menschen - Schüler und Lehrer - im Zusammenhang mit diesem Fall in Quarantäne, hieß es in der Mitteilung.

Die Corona-Infektionszahlen sind so hoch wie im April. Vor dem Treffen von Kanzlerin und Ministerpräsidenten fordern Kommunen und Landkreise mehr Einschränkungen. Gesundheitsexperten plädieren dafür, allen Bundesbürgern kostenlose Grippeimpfungen anzubieten.

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Angesichts steigender Corona-Zahlen setzte sich der Landkreistag am Wochenende für eine einheitliche Obergrenzen von 50 Menschen bei Privatfeiern ein. Und der Städte- und Gemeindebund verlangt bei hohen Infektionszahlen eine Ausweitung der Maskenpflicht auf belebte Plätze und Weihnachtsmärkte. Mit Blick auf die nahende Grippesaison plädierte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für kostenlose Grippeimpfungen für alle Versicherten.

Am Dienstag will Merkel mit den Ministerpräsidenten über Folgerungen aus der aktuellen Entwicklung beraten. Zuletzt gab es wiederholt Tage mit mehr als 2000 gemeldeten Corona-Neuinfektionen - am Samstag waren es 2507, der höchste Wert seit April. Am Sonntag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 1411 Fälle. Sonntags sind die Zahlen gewöhnlich niedriger, weil nicht alle Gesundheitsämter Daten weiterleiten.

Der Städte- und Gemeindebund forderte eine Maskenpflicht überall dort, wo außerhalb von Privaträumen der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann und Corona-Neuinfektionen einen kritischen Wert erreichen.

(dtm/dpa)
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