Termine, Wartelisten, Kinder Was Sie jetzt über das Impfen bei Hausärzten in NRW wissen müssen

Düsseldorf · Die Impfkampagne in NRW schreitet voran, immer mehr Menschen wurden bereits immunisiert. Der große Rest wartet jetzt sehnsüchtig auf die Aufhebung der Priorisierung, um endlich beim Hausarzt geimpft zu werden. Ein Überblick über die drängendsten Fragen.

Corona in NRW: Fragen und Antworten zum Impfen bei Hausärzten
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Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Impfen bei Hausärzten

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ab wann und wie bekomme ich einen Impftermin beim Hausarzt?

Aktuell (Stand Ende April 2021) werden Kostenpflichtiger Inhalt bei Hausärzten und Impfzentren noch Menschen aus Priorisierungsgruppe zwei und drei geimpft. „Zumindest noch den Mai hindurch wird an den Kostenpflichtiger Inhalt Impfungen anhand der Priorisierungsgruppen festgehalten“, erklärte die Sprecherin von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Der Impfstoff sei noch knapp, und es gebe innerhalb der Priorisierungsgruppe noch besonders vulnerable Personen wie chronisch Kranke. Wer aktuell an der Reihe ist, lesen Sie hier. Laut Impfgipfel soll die Priorisierung bis Juni enden. Dann sollen alle, die wollen, ein Impfangebot erhalten. Wie das Impfangebote für die gesamte Bevölkerung organisiert werden soll, wird gerade vom Gesundheitsministerium vorbereitet. Details werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Kann ich mich jetzt schon auf eine Warteliste beim Hausarzt setzen lassen?

 Ausdrücklich mahnte die Kassenärztliche Vereinigung, dass jetzt nicht alle Bürger in die Praxen stürmen sollen, um sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. „Davon raten wir dringend ab“, so der KV-Sprecher. Die meisten Praxen seien noch mit Impfungen der prioritären Patientengruppen beschäftigt. „Dies wird sich auch kurzfristig nicht flächendeckend ändern.“

Welche Impfstoffe gibt es bei den Hausärzten und kann ich mir einen aussuchen?

Kostenpflichtiger Inhalt In den Hausarzt-Praxen stehen ab Mitte Mai vier Impfstoffe zur Verfügung: Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Allerdings erfahren die Praxen stets sehr kurzfristig, was und wie viel sie konkret bekommen. Derzeit können die Patienten noch nicht aussuchen, womit sie geimpft werden. Astrazeneca soll grundsätzlich nur an Menschen über 60 Jahre gehen.

Wer bestimmt die Reihenfolge in den Hausarztpraxen?

Noch sind die niedergelassenen Ärzte wie die Impfzentren an die Priorisierung der Impfverordnung gebunden. Das heißt, die Ärzte dürfen nur Personen aus den drei Priorisierungsgruppen impfen. Innerhalb dieser Gruppe müssen sie aber keine weitere Priorisierung vornehmen. Zudem gibt es eine Einzelfallklausel, die den Ärzten auch jetzt schon das Recht gibt, in begründeten Fällen wegen besonderer Infektionsgefahren Menschen außerhalb der Gruppen zu impfen. Die NRW-Hausärzte fordern, dass der Staat rasch die Priorisierung aufgibt.

Was tun, wenn ich keinen Hausarzt habe? Soll ich mir jetzt noch schnell einen suchen?

Das dürfte aussichtslos sein, die Praxen impfen erst einmal ihre eigenen Patienten. Sobald die Reihenfolge zur Priorisierung aufgehoben wird, wird es für alle Impfwilligen eine Möglichkeit geben. Bis dahin müssen alle noch nicht Geimpften noch Geduld haben.

Werden auch andere Ärzte in die Impfkampagne mit einbezogen?

Ja. Schon jetzt impfen neben den Hausärzten auch immer mehr Fachärzte, darunter Gynäkologen. Wenn im Juni die Priorisierung bundesweit fällt, werden zudem die Betriebsärzte einbezogen. Viele Unternehmen wie Henkel und RWE haben bereits Impfzentren errichtet und warten nur auf den Impfstoff und den Startschuss.

 Was ist mit Kindern und Jugendlichen?

Es gibt erst einen Impfstoff (der von Biontech), der für Jugendliche ab 16 zugelassen ist. Schon jetzt können daher auch chronisch kranke Kinder ab 16 geimpft werden. Kinderärzte impfen auch bereits Eltern von chronisch kranken Kindern. Alle anderen Kinder müssen sich aber gedulden. Studien für 12- bis 16-jährige Kinder von Biontech laufen, dieser Impfstoff dürfte als erster für Kinder zugelassen werden. Wann das allgemeine Kinder-Impfen losgeht, ist aber noch offen.

 Werden die Impfzentren dann ab Juni geschlossen?

Nein, die Impfzentren sollen bestehen bleiben und werden auch weiter gebraucht: Wenn erst einmal genug Impfstoff da ist, ist die Logistik das Problem. Impfzentren, niedergelassene und Betriebsärzte zusammen können dann Strecke machen. Zudem wird bereits diskutiert, ob es später auch dritte Impfungen geben muss, um auf Mutationen zu reagieren. Der Impf-Bedarf bleibt also hoch.

 Was tun, wenn ich plötzlich zwei Termine habe – im Impfzentrum und beim Hausarzt? 



In den vergangenen Wochen sind immer wieder Menschen nicht zu ihren Terminen im Impfzentrum erschienen, weil sie doch noch vorzeitig einen Termin beim Hausarzt bekommen haben und lieber diese Option genutzt haben. Das Gesundheitsministerium bittet dringend darum, in so einem Fall den Termin im Impfzentrum abzusagen. Andernfalls könne es passieren, dass Impfstoff ungenutzt liegen bleibt.

(siev/anh/maxi/mün)
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