Billig-Fleisch kostet Leben Fangt endlich an zu verzichten­!

Meinung | Düsseldorf · Die Corona-Pandemie hat erneut ein bestehendes Problem in den Fokus gerückt. Der Konsum von billigem Fleisch geht nicht nur zu Lasten der Tiere, sondern auch der Mitarbeiter im Fleischerhandwerk.

 Schweine werden nach der Tötung durch die Stationen im Zerlegebereich eines Schlachthofes gezogen.

Schweine werden nach der Tötung durch die Stationen im Zerlegebereich eines Schlachthofes gezogen.

Foto: dpa/Ingo Wagner

Wem die Massentierhaltung bisher noch nicht Grund genug war, seinen Fleischkonsum zu zügeln, dem hilft jetzt vielleicht das Argument der auch nicht neuen, aber neu in den Fokus gerückten Massenmenschhaltung. Ob Spargelbauer oder Schweineschlachter – billige Arbeitskräfte aus Osteuropa haben das Nachsehen. Denn dass die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bei Tönnies, und damit einem der größten Betriebe Deutschlands, menschenunwürdig sind, darf nicht verwundern. Ein Blick auf die Entwicklung der Betriebe gibt erste Hinweise. Ähnlich wie in der Mast hat auch dort eine Konzentration stattgefunden. Obwohl die Menge an Schweinefleisch in den vergangenen zehn Jahren kaum gestiegen ist, gibt es immer mehr Betriebe mit über 1000 Mitarbeitern. In diesen Mega-Schlachthöfen werden täglich Zehntausende Tiere verarbeitet. Allein in der Woche vom 8. bis 14. Juni wurden in NRW 280.000 geschlachtete Schweine amtlich erfasst – zu einem durchschnittlichen Preis je Schlachtkörper von beschämenden 1,70 Euro pro Kilogramm.