Nach Automatensprengung in Castrop-Rauxel Verdächtiger von Polizeikugel verletzt

Update | Castrop-Rauxel · Nach einer Geldautomatensprengung im Ruhrgebiet ist es zu Schüssen gekommen - offenbar sowohl von den Verdächtigen als auch der Polizei. Dass die Beamten schnell vor Ort waren, liegt laut Innenminister Reul an einem neuen Konzept.

Castrop-Rauxel: Verdächtiger nach Automatensprengung verletzt
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Automatensprengung in Castrop-Rauxel — Verdächtiger nach Schüssen verletzt

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Castrop-Rauxel (NRW) ist ein Verdächtiger durch den Schuss aus einer Polizeiwaffe verletzt worden. Zwei mutmaßlichen Komplizen gelang die Flucht. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sie geht davon aus, dass auch die Verdächtigen geschossen haben, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen erfuhr. Der Verdächtige wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand nicht.

Zunächst seien nur Patronenhülsen von Dienstwaffen gefunden worden, hieß es. Das könnte daran liegen, dass die mutmaßlichen Automatensprenger einen Revolver hatten - eine solche Waffe spuckt keine Hülsen aus. Das hoch motorisierte Fluchtfahrzeug der Verdächtigen wurde in Tatortnähe gefunden und auf Spuren untersucht.

Nachdem eine Zeugin der Polizei am frühen Donnerstagmorgen eine Detonation gemeldet hatte, fuhr ein Streifenwagen zu der Sparkassen-Filiale und entdeckte dort drei Tatverdächtige, wie die Polizei am Morgen mitgeteilt hatte. „Im weiteren Verlauf kam es zu mehreren Schussabgaben.“ Die Polizisten blieben dabei unverletzt.

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag der dpa: „Seit Februar ist jeder verfügbare Streifenwagen nachts auf der Straße, nah an den Geldautomaten. Das ist ein Baustein in unserem Kampf gegen die Sprenger - und der trägt Früchte: Heute Nacht war die Polizei unheimlich schnell vor Ort, hat die Verdächtigen auf frischer Tat ertappt.“

Nach einer Automatensprengung wurde ein Verdächtiger von einer Polizeikukel verletzt.

Nach einer Automatensprengung wurde ein Verdächtiger von einer Polizeikukel verletzt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Erst vor zwei Wochen hatte Reul die neue Offensive gegen Geldautomatensprenger publik gemacht. Eine neue Sonderkommission im Innenministerium sei dafür eingerichtet worden. Die Zahl der Sprengattacken hat sich in diesem Jahr in NRW mehr als verdreifacht.

(toc/dpa)
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