Rees Castor: Grüne stellen Fragen

Rees · Der mögliche Transport von Atom-Müll über die Reeser Rheinbrücke sorgt weiter für Gesprächsstoff. Die Grünen wollen eine gemeinsame Resolution des Reeser Rates gegen die Castoren initiieren.

 Ein Straßenentransporter mit Castor-Behältern: Welchen Weg die brisante Fracht einschlagen wird, ist derzeit noch unklar.

Ein Straßenentransporter mit Castor-Behältern: Welchen Weg die brisante Fracht einschlagen wird, ist derzeit noch unklar.

Foto: dapd

Die Meldung, dass Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus rollen könnten, hat für viel Aufregung gesorgt. In Rees machen sich viele vor allem Sorgen, weil die Kommune als eine mögliche Alternative bei der Castor-Strecke im Gespräch ist. Der Atommüll muss nämlich den Rhein kreuzen und bekommt dann in Wesel ein Problem. Hier gibt es zwar eine nagelneue Rheinbrücke. Schwierigkeiten macht jedoch die angrenzende Lippebrücke. Die ist nur bis 40 Tonnen zugelassen. Ein Gewicht, das die Castor-Transporter locker übersteigen würden. Damit ist die Route über Wesel derzeit tabu. Alternative wäre eine Strecke über die Reeser Rheinbrücke. Aus Sicht von Experten eine attraktive Variante, weil die Lastwagen dann in Alpen auf die Autobahn 57 Richtung Kleve fahren könnten. In Goch oder Uedem würde der Tross dann abfahren und über die B 67 zur Reeser Rheinbrücke kommen. Für diese Route spreche auch, dass die Region ländlicher und dünner besiedelt als Wesel ist, heißt es.

Noch sind das alles Gedankenspiele. Überlegungen allerdings, die bei den Grünen in Rees die Alarmglocken klingeln ließen. In einer ersten Stellungnahme hatte Grünen-Chef Helmut Wesser sich bereits vehement gegen Transporte nach Ahaus ausgesprochen. "Das ist dort auch nur ein Zwischenlager, dann müsste der Müll noch ein zweites Mal transportiert werden, bevor er in einem Endlager landet", sagt er. Daher sollte der Atom-Müll in Jülich bleiben, bis ein Endlager gefunden ist.

Dieses Thema haben sie auch im Rat angesprochen und angeregt, eine Resolution gegen Atom-Mülltransporte zu verabschieden. "Wir sind der Auffassung, dass Atomtransporte vermieden werden müssen, weil sie unnötige Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen. Das Zwischenlager in Jülich muss darum ertüchtigt werden, damit es weiter betrieben werden kann", so Albert Bömer von den Grünen. Die Verlagerung der Castoren nach Ahaus würde massive Polizeieinsätze erfordern und hohe Kosten für das Land verursachen. "Die Menschen entlang der Strecke und in Rees akzeptieren dies zu Recht nicht. Nordrhein-Westfalen braucht hingegen eine Lösung, die die Castoren nicht auf eine überflüssige Irrfahrt schickt. Die Brennelemente aus Jülich dürfen nur noch einmal transportiert werden - ins Endlager."

(RP)
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