Dauerkiffen bei Snoop-Dogg-Konzert „Es wurde massiv gegen unsere Hausordnung verstoßen“
Köln · Bei dem Konzert des Rappers Snoop Dogg in der Kölner Lanxess-Arena lag ständig ein süßlicher Marihuana-Duft in der Luft, viele Besucher rauchten. Dies ist in der Halle aber verboten. Die Hallenbetreiber versuchten, vor und während der Show dagegen vorzugehen.
Rund 15.000 Fans sahen am Donnerstag Kostenpflichtiger Inhalt in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena den Rapper Snoop Dogg – etliche von ihnen aber möglicherweise leicht benebelt. In der Halle war fast permanent ein starker Marihuana-Duft vernehmbar, viele Besucher ignorierten damit nicht nur das generelle Rauchverbot in der Lanxess-Arena, sondern konsumierten auch illegale Substanzen. Allerdings inszenierte Snoop Dogg sich schon vor Beginn des Konzerts auf der Video-Leinwand als Kiffer hinter den Kulissen und kam mit einem Joint auf die Bühne. Wenn der Künstler so auf der Bühne erscheine, fühlten sich natürlich viele Besucher ermutigt, es ihm gleichzutun, sagt Tomasz Grenke, Pressesprecher der Lanxess-Arena. „In der Folge wurde dann massiv gegen unsere Hausordnung verstoßen.“

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In der Kölner Veranstaltungshalle herrscht wie in anderen vergleichbaren Locations ein generelles Rauchverbot. Darauf werde schon beim Einlass von den Ordnungskräften ausdrücklich hingewiesen, erklärt Grenke. „Während der Show versuchen wir dann im Rahmen unserer Möglichkeiten, gegen entsprechende Verstöße vorzugehen“, sagt der Pressesprecher. Bei 15.000 Menschen könne man aber nicht verhindern, dass sich Besucher in der Masse eine Zigarette oder einen Joint anzündeten. Im Vorfeld werde mit dem Ordnungspersonal über Handlungsbereiche geredet. „Wenn eine Ordnungskraft in ihrem direkten Umfeld jemanden sieht, der raucht, unternimmt sie auch etwas dagegen“, erklärt Grenke. Alles andere sei mit dem vorhandenen Personal nicht leistbar.
Eingegriffen wird natürlich ebenfalls, wenn offensichtlich Cannabis geraucht wird. Auch das wolle man unbedingt unterbinden, sagt Grenke. Denn dann liegt auf jeden Fall ein Verstoß gegen das Rauchverbot vor. Grundsätzlich bewegen sich diejenigen, die Cannabis in der Öffentlichkeit konsumieren, in einer rechtlichen Grauzone. Gesetzlich ist es nicht ausdrücklich verboten, Cannabisprodukte zu konsumieren, weil es sich dabei um eine „straffreie Selbstschädigung“ handelt. Laut Betäubungsmittelgesetz verboten ist der Anbau, Handel und Besitz, wobei bei kleinen Rationen zum Eigenbedarf, also geringen Mengen, oft ein Auge zugedrückt wird.
In der Lanxess-Arena ist aber alles dies laut der Hausordnung nicht gestattet, so dass an den Türen beim Einlass versucht werde, die Besucher dafür zu sensibilisieren, dass weder das Rauchen von Tabak noch der Konsum von Cannabis erlaubt sei, sagt Grenke. „Wir wissen mittlerweile genau, bei welchen Konzerten eine gesteigerte Gefahr besteht, dass die Besucher sich nicht an die Vorgaben halten“, sagt der Arena-Sprecher. „Das können wir je nach Musiker vordefinieren.“ Mit dem präventiven Vorgehen auf die Besucher habe man aber gute Erfahrungen gemacht. Auch bei Snoop Dogg hätten nur einige wenige Fans Joints geraucht. „Aber natürlich riecht man das überall“, sagt Grenke. „Wir versuchen, solche Verstöße zu verhindern, können sie aber nicht ausschließen.“
Wer von den Ordnungskräften beim Rauchen oder dem Konsum von Cannabis erwischt wird, muss das Konzert verlassen und erhält Hausverbot. Das gelte, wenn sich der Betreffende kooperativ verhalte. „Wenn er Widerstand leistet und sich gegen den Rauswurf wehrt, erstatten wir Strafanzeige“, sagt Grenke. „Das Polizeirevier ist gleich um die Ecke, da können wir solche Fälle gleich übergeben.“