Moers/Duisburg Busfahrer schützt 14-Jährige

Moers · Als in der Niag-Linie 911 ein Mann ein Mädchen durch Schläge verletzt hatte, schritt Bogdan Mainka ein und wurde daraufhin von dem Täter verletzt. Folgen seiner Zivilcourage: Prellungen und ein angebrochener Zahn.

 In einem Bus der Niag-Linie 911, kurz vor der Haltestelle Bismarckplatz in Duisburg-Homberg, kam es zu dem Angriff eines Mannes gegen ein 14-jähriges Mädchen. Der Busfahrer zeigte Zivilcourage.

In einem Bus der Niag-Linie 911, kurz vor der Haltestelle Bismarckplatz in Duisburg-Homberg, kam es zu dem Angriff eines Mannes gegen ein 14-jähriges Mädchen. Der Busfahrer zeigte Zivilcourage.

Foto: Niag

Er würde es wieder tun. Da ist sich Bogdan Mainka sicher. Auch wenn die Prellungen noch schmerzen. Der Busfahrer griff ein, als ein Fahrgast in der Niag-Linie 911 von Moers nach Duisburg gewalttätig wurde. "Ich hörte kurz vor der Haltestelle Bismarckplatz in Duisburg-Homberg lautes Geschrei aus dem Heckbereich des Busses. Also hielt ich den Bus an der Haltestelle ohne die Türen zu öffnen, um zu sehen, was dort los war."

Personalien des Täters ermittelt

Als er im hinteren Bereich des Gelenkbusses ankam, sah er ein 14-jähriges Mädchen mit heftigem Nasenbluten. Ein Fahrgast hatte der Jugendlichen ins Gesicht geschlagen. "Ich sagte dem Täter, dass ich nun die Polizei rufen werde", berichtet Mainka. "Da versuchte er über die Notöffnung des Busses zu flüchten. Da habe ich versucht, ihn aufzuhalten." Der Mann habe dem Fahrer laut Darstellung der Niag darauf hin heftig mit dem Ellbogen in Bauch, Rippen und Gesicht geboxt.

Das Ergebnis: Prellungen und ein angebrochener Schneidezahn. Zum Glück kam dem Busfahrer bei dem Angriff ein anderer Fahrgast zu Hilfe. Schließlich ließ der Fahrer den Angreifer flüchten, als ihm die Zeugen zuriefen, dass der Täter ihnen bekannt sei. So konnten die Personalien der Polizei mitgeteilt werden. "Zunehmende Gewaltbereitschaft ist ein gesellschaftliches Problem, dem wir leider auch in unseren Fahrzeugen begegnen", erläutert Niag-Betriebsleiter Andreas Meuskens. "Für unsere Fahrer und Fahrerinnen sind solche Situationen dennoch zum Glück die Ausnahme", betont er. "In einem solchen Moment richtig zu reagieren ist wichtig — für unsere Fahrgäste und für die Busfahrer selbst."

Niag-Betriebsleiter Meuskens bescheinigt Bogdan Mainka genau das richtige Maß an Zivilcourage. "Er hat sich vorbildlich verhalten." Denn technische Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Videoüberwachung in den Fahrzeugen, können engagiertes menschliches Verhalten nur begleiten. "Über zusätzliche Schulungen wollen wir unsere Fahrer noch intensiver als bisher auf solche Situationen vorbereiten", betont der Betriebsleiter. "Wenn Herr Bogdan sich wieder erholt hat, werden ich mich auch noch persönlich für seinen Einsatz bedanken." Für den Fahrer war sein Verhalten selbstverständlich: "Schließlich habe ich auch Kinder und möchte, dass ihnen bei einem Angriff geholfen wird."

Mainka ist derzeit immer noch krankgeschrieben.

(RP)
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