Schlägerei in Altstadt Burgplatz: Drei Verdächtige in Haft

Düsseldorf · Spezialeinsatzkommandos der Polizei haben in der Nacht zu Dienstag zwei Heranwachsende festgenommen, ein Dritter war schon seit Montagnachmittag im Gewahrsam. Die drei Duisburger sollen einen Kellner am Burgplatz ins Koma geprügelt haben.

 Tatort Burgplatz: Vor dem Eiscafé griffen die Männer den Kellner an, der als Gast zur Geburtstagsfeier des Wirts gekommen war.

Tatort Burgplatz: Vor dem Eiscafé griffen die Männer den Kellner an, der als Gast zur Geburtstagsfeier des Wirts gekommen war.

Foto: Endermann, Andreas

Knapp drei Wochen dauerte die Fahndung. Jetzt ist die Mordkommission Schlossturm sicher, die Männer gefasst zu haben, die in der Nacht zum 28. September einen 33-jährigen Düsseldorfer zusammengeschlagen haben. Einer der drei jungen Männer ist am Montagnachmittag, zwei mutmaßliche Komplizen sind in der Nacht zu Dienstag festgenommen worden.

Die Fahnder hatten Spezialeinsatzkräfte (SEK) zur Unterstützung dabei — und auch die Haftbefehle gegen die 18, 19 und 20 Jahre alten Männer, die nach RP-Informationen in Duisburg leben sollen, hatten die Beamten schon in der Tasche. "Verdacht auf versuchten Totschlag" hat Staatsanwältin Britta Schreiber zur Begründung eingetragen. Denn das Trio, da sind sich Anklägerin und Ermittler einig, haben in jener Nacht den Tod ihres Opfers zumindest billigend in Kauf genommen — wenn nicht sogar beabsichtigt.

Schwerste Kopfverletzungen

Es war eine Stunde nach Mitternacht, als sich die Altstadt in der Nacht zum letzten Mittwoch im September langsam leerte. Im Eiscafé am Burgplatz feierte der Wirt mit Freunden und Bekannten seinen Geburtstag. Unter den Gästen war auch ein 33 Jahre alter Kellner, der mit einigen Partygästen gegen 1.15 Uhr vor dem Lokal stand, als plötzlich Flaschen in ihre Richtung flogen. Sie sollen aus einer Gruppe von vier Männern und zwei Frauen geflogen sein.

Der Kellner versuchte, die aggressive Gruppe zu beschwichtigen — ohne Erfolg: Zwei Männer sollen sich auf ihn gestürzt haben, einer schlug dem 33-Jährigen eine Flasche auf den Kopf, und als der Mann bereits wehrlos am Boden lag, traten beide Täter ihm noch gegen Oberkörper und Kopf.

Die geschockten Partygäste alarmierten sofort die Polizei, doch obwohl die schnell am Tatort waren, waren die Schläger schon verschwunden. Die Überwachungskamera am Bolker Stern filmte kurz nach der Tat zwei Männer, die auf dem Weg aus der Altstadt waren, von denen die Mordkommission annahm, dass es sich um die beiden Täter handelt.

Mit schwersten Schädelverletzungen und einer Hirnblutung fiel ihr Opfer ins Koma, ist nach Informationen unserer Zeitung bis heute nicht vernehmungsfähig. Der Zustand des 33-Jährigen ist seit der brutalen Attacke unverändert kritisch, heißt es.

Weil schnell feststand, dass Täter und Opfer sich in dieser Nacht offenbar zum ersten Mal begegneten, waren die Ermittlungsansätze für die zwölfköpfige Mordkommission zunächst gering. Etliche Zeugen wurden vernommen, darunter Altstadtbesucher und Gastronomen, winzige Spuren untersucht. Die Staatsanwaltschaft setzte eine Belohnung von 1500 Euro für Hinweise aus.

Ob dieses Geld ausgezahlt wird oder ob die Mordkommission sich die entscheidende Spur mit akribischer Polizeiarbeit selbst erarbeitet hat, wird Staatsanwältin Britta Schreiber heute bekanntgeben. Der Leiter der Mordkommission will in einer gemeinsamen Pressekonferenz dann auch über die Tatbeteiligung des dritten Festgenommenen und den aktuellen Stand der Ermittlungen informieren.

(RP)
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