Nach Fund einer brennenden Leiche in Köln Ermittler suchen nach Kontaktpersonen des toten Obdachlosen

Köln · Nach dem gewaltsamen Tod eines brennend aufgefundenen Obdachlosen in Köln sucht die Polizei nun nach Menschen, die mit dem Toten Kontakt gehabt haben.

 Wo die Leiche gefunden wurde, haben einige Menschen Kerzen angezündet.

Wo die Leiche gefunden wurde, haben einige Menschen Kerzen angezündet.

Foto: Claudia Hauser

Der gewaltsame Tod eines brennend aufgefundenen Obdachlosen in Köln hat Bestürzung ausgelöst. Die Suche nach dem mutmaßlichen Täter dauerte am Montag noch an. Ermittler versuchten, die letzten Stunden des 29 Jahre alten Opfers zu rekonstruieren. "Wir wollen wissen: Wer kennt ihn und mit welchen Personen hat er Kontakt gehabt? Insbesondere natürlich, wer am Samstag mit ihm Kontakt hatte", sagte ein Polizeisprecher. Nach derzeitigem Erkenntnisstand habe er sich wahrscheinlich noch nicht lange in der Kölner Obdachlosenszene aufgehalten.

Polizisten hatten den Mann in der Nacht zum Sonntag nicht weit vom Kölner Hauptbahnhof in einer Unterführung mit brennender Kleidung entdeckt. Die Obduktion ergab, dass er Opfer einer Gewalttat geworden war. Ob er durch das Feuer starb oder schon vorher umgebracht worden war, kommentierten die Ermittler nicht. Auch ein mögliches Motiv für die Tat war unklar. In dem Fall ermittelt eine Mordkommission.

Helfer berichteten von Bestürzung, die der Fall unter Obdachlosen ausgelöst habe. Der Geschäftsführer der Überlebensstation "Gulliver" für obdachlose Menschen in der Nähe des Hauptbahnhofs sprach von "großer Trauer und Stille", die sich bei Gästen und Mitarbeitern breitgemacht habe. "Alle sind erstmal tief verstört", sagte Bernd Mombauer. Auf die Frage, ob das Verbrechen auch Angst auslöse, sagte er: "Ich glaube, ein Obdachloser lebt immer mit der Angst." Sich 24 Stunden in der Kälte und in der Öffentlichkeit aufzuhalten, mache schutzlos.

(lnw/hpaw)
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