Hausbrand in Detmold Frau nach Brand gestorben - Sohn unter Mordverdacht

Detmold · Ein Haus brennt, und ein Bewohner behauptet, dass niemand mehr drinnen ist. Dabei ist seine Mutter noch im Obergeschoss, wird schwer verletzt und stirb wenig später. Nun steht der Sohn unter Mordverdacht.

Am Freitagabend wurde die Feuerwehr Detmold zu einem Brand alarmiert.

Am Freitagabend wurde die Feuerwehr Detmold zu einem Brand alarmiert.

Foto: Feuerwehr Detmold

Ein 55-jähriger Mann steht unter Verdacht, ein Feuer in einem Haus in Detmold gelegt und damit seine Mutter umgebracht zu haben. Die 77-Jährige habe bei dem Brand am Freitagabend schwere Brandverletzungen erlitten und sei am Samstag in einer Klinik gestorben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mit.

Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft kam der Mann am Samstag wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit besonders schwerer Brandstiftung in Untersuchungshaft - die Mutter lebte zu dem Zeitpunkt noch. Nach ihrem Tod müssten die Vorwürfe nun in vollendeten Mord geändert werden, sagte er.

Die Feuerwehr hatte den Mann am Freitagabend mit einer leichten Brandverletzung am Kopf vor dem Haus vorgefunden. Die Mutter bargen sie aus dem brennenden Obergeschoss. Sie wurde mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik für Brandverletzungen in Dortmund geflogen, starb aber später.

Man sei bei der Auswertung des Notrufprotokolls hellhörig geworden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Sohn habe den Notruf selbst gewählt und trotz mehrfacher Nachfragen die Frage verneint, ob noch jemand im Haus sei - während die Mutter im Obergeschoss war. „Das hat uns natürlich auf den Plan gerufen“, sagte der Sprecher. Hinweise auf ein mögliches Motiv habe man noch nicht, der 55-Jährige schweige bisher zu den Vorwürfen.

Mutter und Sohn wohnten demnach zu zweit in dem Haus, er im Erdgeschoss, sie oben. Der 55-Jährige habe wohl keine Kinder, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Leiche der Frau soll obduziert werden. Laut dem Sprecher gab es zunächst keine Hinweise auf Verletzungen, die nicht durch den Brand verursacht wurden - sie habe aber schwerste Brandverletzungen gehabt, Näheres müsse die Obduktion zeigen.

Die Ermittler waren am Sonntag dabei, die Brandstelle überhaupt betretbar zu machen und dort die Brandursache zu untersuchen. Man könne aufgrund der Einsturzgefahr nicht ins obere Stockwerk und prüfe, wie man den Bau abstützen könne, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Nach Angaben der Feuerwehr hatte der Brand den gesamten Dachstuhl erfasst. Das Feuer habe man nur von außen bekämpfen können. Die Löscharbeiten dauerten demnach vier Stunden. Das Haus ist nun unbewohnbar.

(top/albu/dpa)
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