Wind erschwert Einsatz NRW-Feuerwehren löschen Brand in niederländischem Naturschutzgebiet

Niederkrüchten/Herkenbosch · Im Nationalpark De Meinweg wurden bei einem Brand bislang mindestens 200 Hektar Wald zerstört. Der Einsatz läuft auch noch am Dienstag. Zahlreiche Einsatzkräfte aus NRW unterstützen die Löscharbeiten, insgesamt sind 500 im Einsatz.

Waldbrand im Naturschutzgebiet De Meinweg: Bilder - Feuer an Grenze zu NRW
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Waldbrand in Naturschutzgebiet De Meinweg

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Foto: dpa/David Young

Ein Großbrand in einem niederländischen Nationalpark an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen macht den Einsatzkräften zu schaffen. Die Löscharbeiten würden durch starken Wind erschwert, sagte ein Sprecher der Sicherheitsbehörden der Provinz Limburg am Dienstag im niederländischen Radio. Der Kreisbrandmeister aus Viersen geht davon aus, dass die Bodenfeuer in den nächsten Stunden gelöscht werden könnten.

Auch im nahe gelegenen Naturschutzgebiet Deurnese Peel wütet ein Feuer. Der Brand sei ebenfalls noch nicht unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr mit. Nicht nur der starke Wind, sondern auch der ausgetrocknete Boden erschwerten die Löscharbeiten. In beiden Gebieten würden Helikopter der Armee eingesetzt.

Im Nationalpark De Meinweg wurden nach Angaben der Behörden bereits rund 200 Hektar Wald zerstört. Das Feuer war am Montagabend aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich nach Angaben der Feuerwehr schnell ausgebreitet. In der Nacht schien es zunächst unter Kontrolle zu sein, war jedoch am Dienstagmorgen durch den starken Wind erneut aufgeflammt. Zu den Löscharbeiten wurden auch unter anderem Einsatzkräfte aus den Kreisen Heinsberg, Kleve, Wesel, Mettmann und Viersen sowie aus Düsseldorf, Moers, Neuss, Grevenbroich, Dormagen, Essen, Oberhausen, Mülheim und Duisburg gerufen. Insgesamt sind nach Angaben des Kreises Viersen rund 500 Feuerwehrleute aus Deutschland und den Niederlanden beteiligt.

Bei der Brandbekämpfung sei die Wasserversorgung eines der größten Probleme, teilte die Essener Feuerwehr mit. Daher rückte ein „HiTrans-Fire-System“ aus: Mit diesem Spezialfahrzeug können in kurzer Zeit große Mengen Wasser gefördert werden. Insgesamt waren vier dieser Fahrzeuge aus Düsseldorf, Duisburg, Essen und Oberhausen im Einsatz. Sie pumpten über eine Strecke von etwa 7,5 Kilometer mehrere tausend Liter Wasser pro Minute aus dem Flüsschen Schwalm in einen Weiher nahe der Einsatzstelle. Dort konnten die kleineren Löschfahrzeuge das Wasser entnehmen.

Zunächst war Montagmittag ein kleiner Brand in dem Gebiet in den Niederlanden gemeldet worden. Von einem starken Wind angefacht, entwickelte sich das Feuer zu einem Großbrand. Am Montagabend war eine Fläche von rund 35 Hektar Heide erfasst. Man habe die Heidefläche auf einer Länge von 2000 Metern abbrennen lassen, damit das Feuer nicht auf einen nahegelegenen Kiefernwald übergreife.

Das Gebiet liegt auf niederländischer Seite nahe dem Ort Herkenbosch im Südosten des Landes. Auf deutscher Seite grenzt es an mehrere Waldgebiete in der Nähe von Niederkrüchten im Kreis Viersen. Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong erklärte am Dienstagabend: "Der starke Wind entfacht immer wieder neue Brandherde, die dann gelöscht werden. Auf Niederkrüchtener Seite wurde die Schwalm aufgestaut und mit einer Schlauchverbindung wird über eine Distanz von siebeneinhalb Kilometern das Blanke Water mit Wasser versorgt, von wo aus Hubschrauber und Tankfahrzeuge ihr Löschwasser aufnehmen. Vermutlich sind insgesamt nahezu 1000 Rettungskräfte im Einsatz."

Der Nationalpark hat eine Fläche von etwa 16 Quadratkilometern. Die Landschaft ist geprägt von Kiefernwäldern, Heideflächen und Mooren. Die Brandursache und weitere Details waren zunächst unklar. Die Rathäuser der Provinz Limburg hatten in den vergangenen Tagen jedoch wegen der großen Trockenheit vor erheblicher Waldbrandgefahr gewarnt.

(kron/top/mba/dpa)
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