Münster/Borken Stalker nach versuchtem Mord in Untersuchungshaft

Münster/Borken · Ein 50-jähriger Stalker sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. Weil eine Frau seine Liebe verschmähte, hatte der Mann in der Garage der Frau in Borken eine 11,4 Kilogramm schwere Propangasflasche aufgedreht. Die Flasche entleerte sich ganz. Die Ermittler werteten das als versuchten Mord.

"Nur durch Zufall entzündete sich das Gas-Luft-Gemisch nicht", erläuterte Oberstaatsanwalt Heribert Beck. "Eine Explosion hätte verheerende Folgen gehabt."

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Mitteilung berichten, Nahm der 50-Jährige, ein Nachbar der Frau, seit mehreren Monaten auf dem Hof der Frau einige Veränderungen vor, um mehr Beachtung zu erlangen. Der Borkener öffnete die Mülltonnen, verschob Gartenmöbel und verstellte Futtertröge. Die Frau pflegte zwar ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu ihm und nahm auch gelegentlich Hilfe von ihm in Anspruch, lehnte aber darüberhinausgehende "Annäherungsversuche" entschieden ab. Aus diesem Grunde drehte der 50-Jährige Anfang Dezember 2014 die Gasflasche in der Garage auf.

Die Ermittlungsbehörden werteten die Tat als versuchten Mord. Beim Polizeipräsidium Münster wurde daraufhin unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Joachim Poll eine Mordkommission eingerichtet. "Mitte Dezember schickte der 50-Jährige einen Brief an die 46-jährige Angebetete. Dieser Brief brachte uns auf die Spur des Mannes", erklärte Joachim Poll. "Nach der Festnahme am Montag räumte der Mann die Tat in der Vernehmung ein", erläuterte Poll weiter.

Der zuständige Haftrichter beim Amtsgericht Münster erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen versuchten Mordes.

(ots)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort