Prozess in Bonn Brüder nach gescheitertem Entführungsversuch verurteilt

Bonn/Troisdorf · Zwei Brüder hat das Landgericht in Bonn zu Freiheitsstrafen verurteilt. Sie hatten versucht, einen Geschäftsmann zu entführen.

In Bonn wurden zwei Brüder nach einem gescheiterten Entführungsversuch verurteilt (Symbolbild).

In Bonn wurden zwei Brüder nach einem gescheiterten Entführungsversuch verurteilt (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/David-Wolfgang Ebener

Die Urteile wegen versuchten erpresserischen Menschenraubs über ein Jahr sowie über ein Jahr und neun Monate wurden am Montag zur Bewährung ausgesetzt. Die Angeklagten müssen die Kosten des Verfahrens tragen und Geldauflagen an die Staatskasse zahlen.

Wie das Gericht feststellte, hatten die Brüder, die wegen Spielschulden in Geldnot waren, zunächst angedacht, den Ex-Fußballer Wolfgang Overath zu entführen. Dann allerdings hätten sie sich für den Unternehmer entschieden. Wenige Stunden vor der Tat im Februar 2021 habe der ältere Bruder zudem einen Rückzieher gemacht. Seinen Part übernahm laut Urteil ein Arbeitskollege des Jüngeren.

Der Geschäftsmann wehrte sich allerdings, als er in ein Auto gezerrt werden sollte. Ein Passant, der mit einem Hund vorbeikam, vertrieb schließlich die Täter.

Obwohl der ältere Bruder bei dem eigentlichen Entführungsversuch nicht mitgemacht hatte, wertete das die Kammer nicht als Rücktritt von der Tat - weil er sie auch nicht verhindert habe. Er bekam mildernde Umstände, da er ein volles Geständnis abgelegt hatte, während der Jüngere nur teilweise gestanden hatte. Gegen den dritten Mittäter wird noch gesondert ermittelt.

(toc/dpa)
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