Prozess in Bonn Bewaffnete Räuber fanden statt Tresor nur Kiosk vor

Bonn · Der Raubüberfall auf eine vermeintliche Postfiliale war eine kuriose Pleite - trotzdem stehen drei Männer seit Freitag in Bonn wegen schwerer räuberischer Erpressung vor Gericht.

 Paragrafen-Symbole sind an Türgriffen am Eingang zum Landgericht angebracht. (Symbolfoto)

Paragrafen-Symbole sind an Türgriffen am Eingang zum Landgericht angebracht. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Das Trio wollte laut Anklage im November 2019 eine vermeintliche Poststelle mit gut gefülltem Tresor überfallen. Doch in dem Ladenlokal in Wachtberg bei Bonn war inzwischen nur noch ein kleiner Kiosk.

Maskiert und mit Pistolen bewaffnet sollen die heute 22, 30 und 39 Jahre alten Angeklagten zu dem Geschäft gestürmt sein. Doch den gut gefüllten Tresor, den es dort in einer Poststelle tatsächlich einmal gab, hatte die Kiosk-Betreiberin längst nicht mehr. Nachdem sie im Jahr 2010 innerhalb von sechs Wochen dreimal überfallen worden war, hatte sie die Poststelle aufgegeben, den Tresor abgeschafft und nur noch eine kleine Lottoannahmestelle betrieben. Als den Tätern das klar wurde, verschwanden sie vom Tatort. Sie wurden ein halbes Jahr später festgenommen.

Das Gericht hat fünf Verhandlungstage bis Mitte Juni angesetzt.

(chal/dpa)
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