100 Beamte im Einsatz Autos geschmuggelt - Zoll durchsucht Objekte in Bonn und Umgebung

Bonn · Mehr als 100 Zolbeamte haben am Donnerstag Wohn- und Geschäftsräume in und um Bonn durchsucht. Hintergrund ist der Verdacht der gewerbsmäßigen Steuerhinterziehung beim Autohandel.

Elf Autohändler stehen im Verdacht, seit 2017 hunderte Autos aus Libyen in die EU eingeführt zu haben, ohne Zoll und Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten.

Die Autos kamen den Ermittlungen zufolge über eine Fährverbindung von Tunesien nach Frankreich. Von dort aus wurden sie von Fahrern bis in den Großraum Bonn gefahren, wo sie von den Autohändlern in Empfang genommen und später zum Kauf angeboten wurden.

Bei der Überführung gaben die Fahrer laut Zoll offenbar zunächst an, die mit libyschen Kennzeichen versehenen Fahrzeuge im Rahmen einer Urlaubs- oder Geschäftsreise zu nutzen, so dass ihnen die Fahrzeuge in Frankreich zunächst zur vorübergehenden Verwendung überlassen wurden. Bei diesem Zollverfahren ist es aber nicht erlaubt, die Autos dauerhaft in der EU zu lassen oder sie dort zu verkaufen.

Bei den Durchsuchungen am Donnerstag stellten die Zöllner umfangreiche Unterlagen sowie mehr als 150.000 Euro Bargeld sicher. Beteiligt waren laut Zoll Beamte des Zollfahndungsamtes Essen sowie der Hauptzollämter Aachen, Köln und Duisburg. Insgesamt wurden 25 Objekte durchsucht. Die Ermittlungen gehen weiter.

(lsa)
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