Prozess in Bonn Streit um einen Euro eskaliert - 81-Jähriger zu Bewährungsstrafe verurteilt

Bonn · Ein aus dem Ruder gelaufener Streit um einen Euro Parkgebühr hat Folgen für einen 81-Jährigen: Der Bonner bekam eine Strafe von einem halben Jahr Gefängnis auf Bewährung.

Türgriffe in Form eines Paragraphen-Symbols an der Eingangstür des Bonner Landgerichts (Symbolbild).

Türgriffe in Form eines Paragraphen-Symbols an der Eingangstür des Bonner Landgerichts (Symbolbild).

Foto: dpa/Henning Kaiser

Das Bonner Amtsgericht verurteilte ihn wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und gefährlicher Körperverletzung. Wie ein Gerichtssprecher am Dienstag bestätigte, muss der Rentner außerdem seinen Führerschein abgeben und darf neun Monate lang kein Auto fahren. Als Bewährungsauflage muss er zudem 600 Euro an den Verein „Herz ohne Grenzen“ zahlen.

Der Angeklagte hatte sich über den „burschikosen Ton“ einer Parkplatzwächterin so geärgert, dass er per Knopfdruck das Seitenfenster seines Wagen schloss, dabei den Arm der 51-Jährigen einklemmte und Gas gab. Die Frau musste fünf Meter mitlaufen, bis es ihr gelang, den eingeklemmten Arm zu befreien. Dabei erlitt sie Blutergüsse.

Der ehemalige Unternehmer hatte sein riskantes Verhalten bis zum Schluss bestritten. Aber das Gericht hat der Frau geglaubt. Der Angeklagte habe das Auto als Waffe eingesetzt, hieß es im Urteil. Damit habe er sich ungeeignet gezeigt, am Straßenverkehr teilzunehmen.

(mba/dpa)
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