Bombenkrieg gegen NS-Deutschland „Prügelt sie mal ordentlich durch!“

Vor 75 Jahren, am Ende des Zweiten Weltkriegs, vernichten alliierte Bomber eine deutsche Stadt nach der anderen. Das Ausmaß der Zerstörung ist apokalyptisch. Der Luftkrieg folgt anfangs durchaus rationalem Kalkül, artet aber immer mehr aus. Er erweist sich als moralische Katastrophe und militärischer Fehlschlag.

 Köln im März 1945.

Köln im März 1945.

Foto: NS-DOK

Eine jahrhundertealte städtische Kulturlandschaft in ein flammendes Ruinenfeld zu verwandeln, dauert nicht lange. Eine Dreiviertelstunde höchstens. Erst zerreißen Sprengbomben die Dächer (daher das Wort „Blockbuster“: Wohnblock-Knacker), dann zünden Massen von Brandbomben die alte Bausubstanz an. Amerikanische und britische Bomber richten in den letzten acht Monaten des Zweiten Weltkriegs in Deutschland ein Inferno an: technisch perfektionierte Einäscherung. Eine Stadt nach der anderen. Wenn heute, ein Dreivierteljahrhundert danach, vom Krieg gegen Corona die Rede ist, dann rutscht dabei das Ausmaß echter Kriegszerstörung aus dem Blick.