Nach Fund an Uniklinik Bonn Bombenentschärfung abgeschlossen - Patienten können zurückkehren

Bonn · Auf dem Gelände der Bonner Uniklinik ist eine Fliegerbombe entdeckt worden. Patienten, darunter elf Corona-Patienten, mussten evakuiert werden. Inzwischen wurde die Bombe erfolgreich entschärft.

Bombenentschärfung an Uniklinik Bonn: Verlauf der Evakuierung von Corona-Patienten
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So verläuft die Evakuierung der Uniklinik Bonn

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Foto: dpa/Oliver Berg

Die Fliegerbome, die auf dem Campus Venusberg der Uniklinik Bonn gefunden wurde, ist am Donnerstagnachmittag erfolgreich entschärft worden, das teilt die Stadt Bonn mit.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf, der Stadtordnungsdienst und die Feuerwehr waren seit den Morgenstunden vor Ort. Der Bereich um den Fundort wurde großräumig abgesperrt. Zwischen 9 und 15 Uhr wurde die Klinik und der angrenzende Wohnraum evakuiert. Außerdem wurden Straßensperrungen eingerichtet. Alle Patienten aus den betroffenen Bereichen wurden verlegt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf kann mit der Entschärfung beginnen.

Am Mittwoch teilte die Stadt mit, dass der Kinikbereich um die Fundstelle in einem Umkreis von 300 Metern vollständig geräumt werden muss. 213 Patientinnen und Patienten, darunter 69 Intensivpatienten, mussten dafür evakuiert werden. Unter den Betroffenen befanden sich laut Stadt auch elf Patienten, die mit Corona infiziert sind. Erst am Samstag wurden Corona-Patienten aus Bergamo in der Bonner Universitätsklinik untergebracht.

Mit Unterstützung der Feuerwehr koordinierte die Uni-Klinik den Transport und die zeitweise Unterbringung der Patienten in umliegenden Klinikbereichen und weiteren Krankenhäusern. Ursprünglich sei man davon ausgegangen, dass insgesamt 380 Patienten verlegt werden müssten, doch hätten auch Patienten entlassen werden können, sagte die Sprecherin.

Ein größerer Umkreis von insgesamt 500 Metern durfte während der Entschärfung nicht betreten werden oder musste in Teilen evakuiert werden. Rund 700 Anwohner des Stadtteils Venusberg mussten während der Entschärfung in ihren Häusern bleiben. Sie wurden aufgefordert, sich in Räumen aufzuhalten, die dem Klinikcampus abgewandt sind.

Etwa 1200 Bewohnerinnen und Bewohner in Dottendorf, deren Grundstück oder Teile davon in einem 500-Meter-Radius um den Fundort liegen, mussten aus Sicherheitsgründen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die betroffenen Bewohner wurden über einen Bürgerbrief informiert. Außerdem war die Feuerwehr zusätzlich bereits am frühen Morgen mit dem Lautsprecherwagen in den betroffenen Straßen unterwegs. Die Gesamtschule „Bonns Fünfte“ in der Eduard-Otto-Straße diente als Anlaufstelle für Evakuierte.

Mehrere andere Bundesländer hatten sich in den vergangenen Tagen bereits zur Aufnahme von Erkrankten aus Italien und Frankreich bereiterklärt. Neben Nordrhein-Westfalen und Berlin nehmen auch Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Bayern und Brandenburg an Covid-19 erkrankte Patienten aus Italien auf. Das Saarland und Baden-Württemberg haben angeboten, Intensivbetten für Corona-Patienten aus dem benachbarten Frankreich zur Verfügung zu stellen. Dort ist sind vor allem die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne stark betroffen.

(ham/dtm/mba)
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