Neue Erkenntnisse in altem Fall Tatverdächtiger 30 Jahre nach brutalem Raubüberfall in U-Haft

Bochum · Bei dem Überfall im Jahr 1991 war die Angestellte einer Bochumer Spielhalle mit einem Hammer angegriffen worden. Der Täter hatte die schwer verletzte Frau auf dem Boden liegend zurückgelassen.

 Ein Bundespolizist legt einem Verdächtigen Handschellen an. (Symbolfoto)

Ein Bundespolizist legt einem Verdächtigen Handschellen an. (Symbolfoto)

Foto: Bundespolizei

Mehr als 30 Jahre nach einem lebensbedrohlichen Raubüberfall mit einem Hammer auf eine Spielhallenmitarbeiterin in Bochum hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Neue kriminaltechnische Möglichkeiten hatten durch einen digital überprüften Fingerabdruck zu einem heute 55-Jährigen ohne Wohnungssitz geführt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Er sitze wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft, nachdem er am Montag bei der Einreise nach Deutschland Bundespolizisten aufgefallen und festgenommen worden war. Nach ihm war seit kurzer Zeit per Haftbefehl gefahndet worden.

Bei dem brutalen Überfall am 27. Februar 1991 im Kassenraum einer Spielhalle in der Bochumer Innenstadt hatte eine Angestellte lebensgefährliche Verletzungen durch einen Angriff mit einem Hammer erlitten. Der Täter war mit Bargeld geflüchtet und hatte die schwer verletzte Frau auf dem Boden liegend zurückgelassen. Die damals eingesetzten Polizisten konnten trotz intensiver Ermittlungen keinen Täter identifizieren.

Das Landeskriminalamt hatte im Rahmen systematischer „Cold Case“-Ermittlungen auch diesen alten, ungelösten Fall mit den aktuellen kriminaltechnischen Mitteln neu bewertet. Die Polizei in Bochum hat den Fall nun neu aufgerollt und übernimmt auch die weiter andauernden Ermittlungen. Die „Cold Cases“-Datenbank des LKA sei deutschlandweit einzigartig, unterstrich NRW-Innenminister Herbert Reul in Reaktion auf den Ermittlungserfolg. „Diese Datenbank gegen das Vergessen ist für die Polizei eine große Arbeitserleichterung und zugleich unser Versprechen an die Angehörigen, dass alte Fälle neu angegangen werden, wenn es eine neue Spur gibt“, so der CDU-Politiker.

(chal/dpa)
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