Bochum Polizei entlarvt angeblich behinderten Bettler

Bochum · Die Bochumer Polizei hat zu Beginn der Woche einen Mann gestellt, der in der Fußgängerzone eine schwere Behinderung vorgetäuscht hat, um von Passanten Geld zu bekommen. Der 42-Jährige trug eine Schiene, die seine Beine verdrehte.

 Auf dem linken Bild sieht man, wie verdreht die Beine des Bettlers durch die Schiene sieht. Auf dem rechten Bild steht er normal und aufrecht.

Auf dem linken Bild sieht man, wie verdreht die Beine des Bettlers durch die Schiene sieht. Auf dem rechten Bild steht er normal und aufrecht.

Foto: Polizei Bochum

Vor allem in Großstädten prägen sie das Bild an den bekannten Einkaufsstraßen: Menschen, die mit einer augenscheinlich schweren Behinderung, schmutziger Kleidung und traurigem Blick um Geld betteln. Doch nicht immer sind die Gebrechen der Bettler echt. In Bochum haben Beamte der Polizei nun einen Bettler erwischt, der im Verdacht steht, eine extreme Behinderung vorgetäuscht zu haben.

Wie die Polizei mitteilte, waren Beamte in der Bochumer Innenstadt zu Beginn der Woche auf Streife. Ihr Auftrag: die Bekämpfung der Straßenkriminalität. Dabei fiel den Polizisten in den Mittagsstunden ein augenscheinlich sehr behinderter Mann auf.

Laut Polizei schleppte sich der Mann, auf eine Gehhilfe gebückt, mit extrem nach innen verdrehten Beinen über die Bongardstraße, eine bekannte Fußgängerzone in Bochum. In diesem bedauernswerten Zustand habe der Mann Passanten angesprochen und um Geld gebettelt - und das, laut Polizei, durchaus erfolgreich.

"Bei den Beamten entstand schnell der Verdacht, dass der Bettler dieses extreme körperliche Gebrechen einfach nur vortäuscht, um ein Höchstmaß an Mitleid zu erhalten", teilte die Polizei am Freitag mit. Die Beamten baten den Mann daraufhin darum, mit zu ihrem Einsatzwagen zu kommen.

Schon auf dem Weg zum Wagen sei der Bettler wieder fast normal gegangen. Im Polizeipräsidium angekommen, habe der Mann plötzlich die Gehhilfe weggelegt. Wendig habe der 42-Jährige dann auch noch eine eigens angefertigte Schiene, mit der er seine Füße in die schlimm anzusehende Position gebracht hatte, abgelegt. Und direkt danach sei er normalen Schrittes und mit aufrechtem Gang durch die Büroräume gegangen.

Die Beamten stellten anschließend die Gehhilfe sicher und fertigen für den mutmaßlichen Betrüger ein Aufenthalts- sowie Betretungsverbot für die Bochumer Innenstadt an. Darüber hinaus schrieben sie eine Strafanzeige wegen der Vortäuschung eines Gebrechens, um Geld zu erhalten.

(skr)
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