Die Woche in der Region Bluttaten lösen Entsetzen aus
Düsseldorf · Die Städte in der Region wurden in dieser Woche von mehreren Gewalttaten überschattet. Schießereien bestimmten in Oberhausen und Düsseldorf die Schlagzeilen, in Viersen erstach ein Mann im Streit seine Ehefrau. Trauriger Tiefpunkt war ein Familiendrama in Willich-Schiefbahn.

Mutter tötet Kind und begeht Selbstmord
In der Nacht zu Montag begann mit einer Schießerei in Oberhausen ein neues Kapitel der Rocker-Gewalt in Nordrhein-Westfalen. Unbekannte schossen auf ein 25-jähriges Mitglied des Motorradclubs Bandidos — ihr Opfer saß an einer Ampel warten in seinem Wagen. Mehrere Kugeln trafen den Mann, er konnte sich jedoch noch zu einer nahegelegenen Tankstelle retten, wo er lebensgefährlich verletzt zusammenbrach. Auch Ende der Woche sind die Hintergründe der Tat noch unklar.
Die Polizei ließ jedoch in Oberhausen die Muskeln spielen und führte verstärkt Kontrollen im Stadtgebiet durch. Gleichzeitig suchten die Beamten nach Zeugen, besonders die Insassen eines Wagens, der an derselben Ampel wartete, sollen sich bei den Ordnungshütern melden.
Rätselhaft sind derzeit auch noch die Hintergründe eines Schusswechsels in Düsseldorf. Am Montagabend fielen auf einem Parkplatz am Unterbacher See mehrere Schüsse. Der Schütze ist ein 32-Jähriger, der dort mit seinem Wagen wartete, als ihn plötzlich ein maskierter Mann mit einer Waffe bedrohte und zum Aussteigen nötigte. Das Opfer, selbst Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma und legal im Besitz einer Waffe, gab daraufhin mehrere Schüsse ab. Der Angreifer floh unerkannt in unbekannte Richtung.
Noch am Ort des Geschehens schaltete das 32-jährige Opfer einen Rechtsanwalt ein und gab an, ausgebildeter Personenschützer zu sein. Er sei zur Streckenerkundung auf dem Parkplatz gewesen. Der Platz nahe eines Bordellsim Wald gilt in Düsseldorf als Sex-Treffpunkt. Die Ermittlungen der Polizei in diesem Fall dauern an.
Zu einem Erfolg geführt hat die Arbeit der Polizei nach einem tödlichen Angriff in Remscheid. Am Samstagabend hatten Feuerwehrmänner einen 50-Jährigen mit lebensgefährlichen Verletzungen und stark blutend in seiner Wohnung gefunden. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann bereits nicht mehr ansprechbar, am Sonntag verstarb der Remscheider im Krankenhaus.
Informiert hatte die Rettungskräfte ein 26-Jähriger, gegen den am Montag Haftbefehl erlassen wurde. Nachdem zwischenzeitlich ein weiterer Verdächtiger wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, nahmen die Beamten schließlich einen 52-jähriger Remscheider fest. Die beiden Männer sollen die Tat gemeinschaftlich begangen haben. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Mordverdachts. Zum genauen Tathergang schweigen sich die Beamten aus — nur dass der Mann durch "äußere Gewalteinwirkung" zu Tode kam, wurde bekannt.
Im Fall einer Bluttat in Viersen ist hingegen klar, dass ein Mann seine Ehefrau mit einem Messer angegriffen hatte. Bereits am Sonntagmorgen war die Frau tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Der 46-jährige Partner der Frau hatte sie erstochen, nachdem ein Streit eskaliert war. Obwohl das Paar nach Informationen unserer Redaktion in der Nachbarschaft als "freundlich, beliebt und hilfsbereit" galt, hatte der Mann nach eigenen Angaben "rot gesehen", nachdem seine Ehefrau ihn im Streit gekränkt habe.
Am frühen Sonntagmorgen meldete sich der 46-Jährige bei der Polizei. Die zehnjährige Tochter und der 20-jährige Sohn des Paars bekamen derweil zunächst nichts von der Tat mit, sie hatten nicht zu Hause übernachtet.
Ein sechsjähriges Kind musste derweil wohl bei einer Familientragödie in Willich-Schiefbahn den Streit seiner Eltern mit dem Leben bezahlen. Bei einem Familiendrama in Willich tötete eine 43-jährige Frau erst ihre Tochter und warf sich dann selbst vor einen Zug. In der gut-bürgerlichen Nachbarschaft herrschte nach der Tat am Donnerstag Entsetzen.
Der Vater fand die Sechsjährige, nachdem sich die Frau per SMS von ihm getrennt haben soll. Sie hatte am Tatort einen Abschiedsbrief und ihr Handy hinterlassen. Zunächst fahndete die Polizei noch nach der Flüchtigen — ihre Leiche wurde dann jedoch an einem Bahnübergang in Forstwald gefunden. Sie hatte sich vor einen Zug geworfen.