Bilanz der Polizei in der Region Blitzmarathon: Fast 100 km/h zu schnell auf der Autobahn

Düsseldorf · Der sechste Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen ist zu Ende. 24 Stunden lang hatten rund 3500 Polizisten und 300 Mitarbeiter von Kommunen an mehreren tausend Messstellen die Geschwindigkeit kontrolliert. Wir nennen die Ergebnisse der einzelnen Städte.

Die Bilder des Blitzmarathons 2014 in NRW
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Die Aktion wurde am Mittwochmorgen um sechs Uhr eingestellt, wie ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei in Düsseldorf sagte. Nach einer ersten Mitteilung des Innenministeriums waren etwa zwei Prozent aller Fahrer zu schnell unterwegs. Bei früheren Aktionen waren es zum Teil vier Prozent. Am Mittag will Innenminister Ralf Jäger (SPD) Bilanz ziehen.

Für viele einzelne Städte und Gemeinden liegen die Bilanzen des Blitzmarathons bereits vor, wir aktualisieren ständig. Die Bilanzen:

Düsseldorf: Über 250 Polizeibeamte überwachten bis Mittwochmorgen, sechs Uhr, gemeinsam mit Stadt-Mitarbeitern in der Landeshauptstadt und auf den umliegenden Autobahnen die Geschwindigkeit. Auch dieses Mal verhielt sich das Gros der Fahrzeugführer vorbildlich, circa 2,5 Prozent der gemessenen Verkehrsteilnehmer fuhr zu schnell, meldet die Polizei.

Auf den Autobahnen wurden 71.460 Fahrzeugführer überprüft. Die Beamten stellten 1865 Verstöße fest. In 33 Fällen droht ein Fahrverbot. Auf der A57 in der Nähe von Krefeld in Richtung Köln wurde ein Fahrzeugführer mit 194 km/h bei erlaubten 100 km/h geblitzt. Dem Mann drohen vier Punkte in Flensburg, drei Monate Fahrverbot und 600 Euro Bußgeld.

Zudem registrierten die Polizisten 14 kleinere Vergehen, bei denen die Personen nicht angeschnallt oder mit dem Handy während der Fahrt telefonierten. Außerdem hielten die Beamten in der Nacht einen betrunkenen Autofahrer an. Sieben Teams der Polizei waren gestern bis Mitternacht in Sachen Blitzmarathon unterwegs.

Duisburg: Schon die Ankündigung der Geschwindigkeitskontrollen hat am Dienstag in Duisburg viele Autofahrer zu betont vorsichtigem Fahren veranlasst. Am Mittwoch um sechs Uhr in der Früh hat die Polizei dann den Blitzermarathon beendet - und zieht eine positive Bilanz.

Insgesamt wurden in den 24 Stunden der Aktion 3048 Fahrzeuge angehalten. Allerdings waren nur 76 Autofahrer zu schnell unterwegs, von denen vier Personen noch Post von der Bußgeldstelle bekommen werden, weil sie mehr als zwanzig Stundenkilometer zu schnell waren. Rekordhaltern des Tages war in Duisburg eine Düsseldorferin, die gegen 6.50 Uhr mit 77 Stundenkilometern statt der erlaubten 50 über die Heerstraße in Hochfeld fuhr. Das Gros der Autofahrer war jedoch verantwortunsgewusst unterwegs, so die Bilanz der Polizei. Rund 65 Polizisten waren an den 30 von Bürgerinnen und Bürgern gewählten Kontrollstellen im Duisburger Norden, Süden und Westen unterwegs, insgesamt waren 49 Kontrollstellen eingerichtet worden.

Krefeld: Der Einsatzleiter, Erster Polizeihauptkommissar Volker Stahl, ist zufrieden: "Mit einer Quote von 3,29 hat sich das Geschwindigkeitsniveau trotz einer geringen Steigerung zum letzten Blitzmarathon (2,91 ) auf einem erfreulich niedrigen Niveau stabilisiert. Damit bestätigen die Autofahrerinnen und Autofahrer in Krefeld erneut den positiven Trend der letzten Jahre".

An insgesamt 43 Messstellen, die von Stadt Krefeld und Polizei besetzt waren, wurden 16.400 Fahrzeuge gemessen. Dabei wurde in 540 Fällen die Geschwindigkeit überschritten. Trauriger Spitzenreiter war ein Fahrzeugführer auf der Anrather Straße. Er wurde zwischen der Oberschlesienstraße und der Hückelsmaystraße mit 97 km/h gemessen. Den Fahrer erwartet nun eine Geldbuße in Höhe von 160 Euro und ein einmonatiges Fahrverbot.

Köln und Leverkusen: Innerhalb der 24 Stunden wurden im Stadtgebiet Köln und Leverkusen und auf den Bundesautobahnen 107.314 Fahrzeuge kontrolliert und 1.604 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Im Kölner Stadtgebiet waren von 33.402 kontrollierten Fahrzeugen 670 zu schnell, in Leverkusen von 2.605 Kontrollierten 52, meldet die Polizei. Auf den Autobahnen sind insgesamt 71.307 Fahrzeuge kontrolliert und 882 Verstöße festgestellt worden.

Eine der höchsten Geschwindigkeitsüberschreitungen haben die Beamten am Mittwoch um 17.25 Uhr auf der Matthias-Brüggen-Straße in Ossendorf gemessen. Ein Pkw-Fahrer (34) fuhr bei erlaubten 50 km/h ganze 40 Stundenkilometer zuviel. "So ein Dämpfer tut mir gut!", gab der 34-Jährige kleinlaut zu.

Viersen: Das Gros der Autofahrer hielt sich an die vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen, so die Polizei. Gegenüber der Zwischenbilanz sank das allgemeine Geschwindigkeitsniveau sogar noch weiter ab. Nach nur 5,3 Prozent Schnellfahrern am Vormittag sank die Zahl auf gerade noch 4,5 Prozent. Dies ist etwa die Hälfte der durchschnittlich festzustellenden Geschwindigkeitsverstöße. Von insgesamt gemessenen 4510 Fahrzeugen waren an den 20 Kontrollstellen im Kreis nur 206 zu schnell unterwegs. Erfreulich sei, dass die Geschwindigkeiten zumeist nur geringfügig überschritten wurden. Lediglich ein Fahrer hatte es so eilig, dass ihn jetzt ein Fahrverbot erwartet. Er war in Neersen auf der Hauptstraße mit 83 km/h in einer Tempo-50-Zone unterwegs. Die Beamten ahndeten auch einige Gurt- und Handyverstöße, doch auch deren Zahl hielt sich in Grenzen (17 Gurtverstöße und 14 sonstige Ordnungswidrigkeiten).

Rhein-Kreis Neuss: Bei 23.280 Fahrzeuge wurde die Geschwindigkeit gemwessen. Davon waren 632 zu schnell unterwegs. 40 Beamte kontrollierten an 17 Messstellen. Beim Blitzmarathon im Oktober lag die Quote der Schnellfahrer bei 2,5 Prozent. An anderen Tagen sind es laut Polizei acht Prozent.

Wesel: In den vergangenen 24 Stunden maßen die Einsatzkräfte an 49 von 86 Votingstellen die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Nachdem beim fünften Blitzmarathon rund 10.000 Fahrzeuge kontrolliert worden waren, ermittelten die Polizisten nun das Tempo von 11.896 Fahrzeugen. Trotz der umfangreichen Berichterstattung im Vorfeld ertappten die Beamten 410 (270 beim vorherigen Blitzmarathon) Temposünder, die mit ihren Fahrzeugen auf den Straßen im Kreis Wesel schneller als erlaubt unterwegs waren. Fünf Personen waren derart schnell unterwegs, dass sie demnächst mit einem zum Teil mehrmonatigen Fahrverbot rechnen müssen. Sieben Fahrzeugführer bezahlten Verwarnungsgelder wegen anderer Verstöße, meldet die Polizei.

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