Remscheid Blaue Brücke in Bergisch Born

Remscheid · Mit dem Brückenschlag an der Bornefelder Straße kommt der Ausbau der Balkantrasse zu einem Rad- und Wanderweg ein weiteres Stück voran. Zaungäste verfolgten die Montage in der Nacht.

 Premiere: Theo Schröder von der EWR und Mukaddes Ergül waren nach

Premiere: Theo Schröder von der EWR und Mukaddes Ergül waren nach

Foto: nico hertgen

Die junge Mountainbikerin steigt an der Absperrung vom Rad, schultert ihr Zweirad und klettert den Bahndamm herunter. Sie überquert im Sprint die Bornefelder Straße, klettert die rutschige Steigung an der anderen Seite wieder rauf und setzt ihre Fahrt auf der Balkantrasse fort.

Kreuzung kurzzeitig gesperrt

Gefährliche und umständliche Manöver dieser Art sind für die jetzt schon zahlreichen Nutzer des neuen Rad- und Wanderweges zwischen Lennep und Bergisch Born bald überflüssig. In den frühen Morgenstunden wurde gestern die knapp 30 Meter lange Aluminiumbrücke über die Bornefelder Straße angeliefert und montiert. 45 Minuten dauerte es, die am Spezialkran hängende Brücke auf den Widerlagern zu fixieren. Die für den Brückenschlag gesperrte Kreuzung in Bergisch Born konnte vor der ersten Linienbusfahrt um 5 Uhr wieder freigegeben werden. Alles habe reibungslos funktioniert, sagt Mukaddes Ergül, Bauingenieurin der Stadt.

Wie schon in der gesamten Bauphase der Trasse gab es auch in dieser Nacht Zaungäste, die sich die neueste Phase des Radwegeprojektes nicht entgehen lassen wollten. Warm eingemummelt, und ausgerüstet mit Kaffeekannen und Fotoapparaten verfolgten gut ein Dutzend Bürger das Spektakel.

Mehr als zehn Jahre ist es her, dass die alte Brücke über die Bundesstraße 237 abgerissen wurde. Kein Wunder, dass so mancher Autofahrer gestern Morgen verdutzt nach oben blickte, als er zum ersten Mal unter der im Stadtwerke-Blau leuchtenden Brücke hindurchfuhr.

Das "blaue Wunder von Bergisch Born" taufte Oberbürgermeisterin Beate Wilding gestern spontan das Bauwerk, das zunächst noch mit Spanngurten fixiert ist. Für die abschließenden Betonarbeiten ist es aktuell einfach zu kalt. In Zeitnot kommen die Radwege-Planer gleichwohl nicht. Zwei Wochen haben die Tiefbauer noch zu tun, ungefähr ebenso lang wird es dauern, das restliche Asphaltband zu verlegen. Für den 22. April ist die feierliche Eröffnung geplant.

Wilding hofft, dass sich der neue Radwanderweg, der über Wermelskirchen bis nach Burscheid führt, "zu einem Magnet für Besucher aus ganz NRW entwickelt". Dass die Vorfreude groß ist, merken auch die Stadtwerke die bei diesem Projekt Partner sind, weil sie in der Trasse Versorgungsleitungen verlegen. "Wir bekommen viele Anrufe von Bürgern, die nach dem Projekt fragen", sagt Rita Henzel, Pressesprecherin der Stadtwerke

Bei aller Begeisterung — die Aktion der Mountainbikerin sehen die Mitarbeiter beim Amt für Straßen und Brückenbau nicht gern. Offiziell darf die Trasse derzeit weder betreten noch befahren werden.

(RP/rl)
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