Solingen Bislang 22 Anzeigen gegen Salafisten

Solingen/Wuppertal · Nach den Angriffen auf Polizisten am 1. Mai in Solingen hat die Polizei 81 Salafisten überprüft. Gegen 22 lägen inzwischen Anzeigen vor, erklärte die Staatsanwaltschaft in Wuppertal am Freitag. Videos und Angaben von Zeugen würden weiter ausgewertet.

1. Mai 2012 in Solingen: Salafisten attackieren Polizei
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1. Mai 2012 in Solingen: Salafisten attackieren Polizei

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Foto: Kempner, Martin

Es sei eine Tüte mit Steinen gefunden worden. "Das bestärkt uns in der Annahme, dass man sich im Vorfeld mit Steinen bewaffnet hat", sagte Wolf-Tilmann Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die militanten Islamisten hatten aus einer Kundgebung heraus mit Steinen auf Polizisten geworfen und die Beamten mit Fahnenstangen attackiert. Drei Menschen wurden verletzt. Zuvor hatte die rechtsextremistische Splitterpartei ProNRW vor Ort islamfeindliche Karikaturen gezeigt.

Die Auswertung von Fotos und Videos dauere noch an, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ermittelt werde wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs. Die 81 überprüften Salafisten stammen unter anderem aus Berlin, Hamburg, Nürnberg, aber auch aus Solingen. Viele seien Deutsche, aber auch pakistanische, türkische, serbische, kosovarische und marokkanische Staatsbürger seien darunter.

Etwa die Hälfte der Islamisten war nach Erkenntnis der Ermittler am Ort der Ausschreitungen, der Rest hatte sich in der nahe gelegenen Millatu-Ibrahim-Moschee versammelt. Die Moschee ist ein Treffpunkt radikal-islamischer Salafisten. Die Gruppierung will einen Gottesstaat errichten, lehnt Demokratie ab und nimmt den Koran als Maßstab. Salafisten werden seit langem intensiv vom Verfassungsschutz beobachtet. Viele islamistische Terroristen hatten Verbindungen zum Salafismus, der am schnellsten wachsenden islamistischen Bewegung.

(lnw)
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